Leichtes Spiel für die Bayern?

Von Max Marbeiter und Felix Götz
Bayerns Bryce Taylor (l.) und Bambergs Sharrod Ford hoffen auf ein Wiedersehen in den Finals
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EWE Baskets Oldenburg (4) - Telekom Baskets Bonn (5)

Saisonbilanz: 0-2

Ausgangslage: Die Bonner legten einen unglaublichen Saisonstart hin. Nachdem die Baskets die klar favorisierten Bayern zum Auftakt am Rande einer Niederlage gehabt hatten, folgte eine unglaubliche Siegesserie. Sieben Spiele wurden in Folge gewonnen. Ulm? Berlin? Oldenburg? Alle chancenlos. Dass es so weiter gehen würde, erwartete wohl niemand. Und tatsächlich verlief die Saison der Bonner nicht vollends perfekt.

Speziell Jared Jordans Wechsel gen Bamberg brachte mächtig Unruhe ins Umfeld. Ganz zu schweigen von der großen Lücke, die der beste Assistgeber der BBL hinterließ. Dank Eugene Lawrence ist selbige aber deutlich kleiner als erwartet. Indiz: Zehn Spiele bestritt Bonn in den letzten beiden Saisonmonaten, sieben davon wurden gewonnen - unter anderem auch das zweite Duell gegen Erstrundengegner Oldenburg.

Mit dem pflegt man spätestens seit 2009 eine durchaus handfeste Rivalität. Damals traf man sich im Finale. Fünf Spiele lang war kein Team bereit, auch nur einen Zentimeter vom Meistertraum abzurücken, ehe Bonn Oldenburgs Heimvorteil schlussendlich zum Verhängnis wurde. Da die Bonner auch im vergangenen Jahr in Runde eins am Rivalen aus dem Norden scheitern, werden nicht wenige in Bonn mit dem Gefühl in die Serie gehen, endlich an der Reihe zu sein.

Und das, obwohl sich Oldenburg nach sensationellen Playoffs 2013 immerhin Vize-Meister nennen darf - und keinesfalls als One-Hit-Wonder abzutun ist. Um den herausragenden Backcourt um Chris Kramer, Ricky Paulding und Sixth Man Julius Jenkins hat Coach Sebastian Machowski erneut ein Team aufgebaut, das einem Großteil der Liga überlegen und auch den Big Three aus München, Bamberg und Berlin gewachsen ist. Erst recht, sollte Center Adam Chubb trotz langer Verletzungspause zum Playoff-Faktor werden.

Das Schlüsselduell: Julius Jenkins vs. Ryan Brooks. Als Energizer von der Bank ist Jenkins für Oldenburg unverzichtbar. Der Shooting Guard kann binnen Sekunden heißlaufen und ist mit 14,9 Punkten Topscorer beim Vizemeister. Gelingt es Bonn, beziehungsweise Brooks, Jenkins' Aktionradius irgendwie einzuengen, sind die Oldenburger ihrer vielleicht wichtigsten Offensivoption beraubt. Ähnliches gilt umgekehrt für Brooks. Bonn braucht seine Shooter, speziell den Amerikaner. Trifft der Zweier regelmäßig, ist nicht nur Scoring-Last vom Big-Man-Due Tony Gaffney/Jamel McLean genommen, die Baskets kommen einem Erfolg auch wesentlich näher. Wer auch immer seinem Team mehr Scoring-Geschenke macht, Jenkins oder Brooks, lässt den Einzug ins Halbfinale wahrscheinlicher werden.

Prognose: Dass Regular-Season-Sweeps häufig relativ wenig bedeuten, sobald es in die Playoffs geht, müssen gerade erst die Brooklyn Nets schmerzlich erfahren. Bonns 2-0 deutet ebenfalls nicht auf einen Spaziergang in Runde eins hin. Allerdings dient es durchaus als Indikator. Als Indikator für eine enge Playoff-Serie, wie sie zwischen Oldenburg und Bonn schon beinahe zum guten Ton gehört. Am Ende besitzt der Vize-Meister jedoch etwas mehr Firepower. Oldenburg in 5.

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