Noch eine Serie bis zum Traumfinale!

Von Max Marbeiter
Auf dem Weg ins Finale. Der FC Bayern ist Top-Favorit auf den Titel
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Alba Berlin (3) - Artland Dragons (7)

Saisonbilanz: 1-1

Ausgangslage: Gerade eine Runde gespielt und schon die erste Sensation. Die Dragons würden Bamberg durchaus reizen können, so viel war klar. Dass Artland aber gleich zwei Spiele in Bamberg gewinnen, sich zu Hause nur eine Niederlage leisten und die Serie am Ende vorzeitig beenden würde, damit hatten sicherlich die wenigsten gerechnet. Zumal die Dragons sechs ihrer letzten zehn Saisonspiele verloren und damit eine bessere Ausgangsposition verspielt hatten.

Geschenkt. Die vielleicht größte Sensation der jüngeren BBL-Vergangenheit ist perfekt. Der Meister der vergangenen vier Jahre, der Dominator ist raus. Artland ist weiter. Und das nicht ganz zufällig. Bamberg fand keine Mittel gegen die variable Offense der Quakenbrücker. Mal dominierten die Schützen, mal Anthony King im Post.

Überhaupt, King. Der Center zog derart viel oberfränkische Aufmerksamkeit auf sich, dass sich die Schützen - ob nun Brandon Thomas, David Holston oder Lawrence Hill - an der Dreierlinie frei entfalten konnten. Im entscheidenden Spiel 4 fielen so starke 15/30 Würfe aus der Distanz. Zu viel für Bamberg, das nun vor dem Neuaufbau steht, während sich die Dragons auf Alba vorbereiten.

Jenes Alba, das sicherlich auch mit einem ganz anderen Zweitrundengegner gerechnet hat, das deshalb aber sicherlich nicht minder intensiv in die Serie starten wird. In Runde eins waren die Berliner bereits auf bestem Wege Richtung Sweep, ehe sie Ulm ausgerechnet mit ihren ureigenen Mitteln schlug. Nur 64 Punkte gestattete der Außenseiter Alba. Nur 46,3 Prozent der Berliner Zweier sahen in Spiel 3 den Boden des Netzes, von Downtown waren es sogar lediglich überschaubare 18,2 Prozent.

Hätte Ulm die gesamte Serie derart konzentriert verteidigt, womöglich hätte Alba sogar über die volle Distanz gehen müssen. Immerhin schenkte man den Berlinern mit 89 Punkten in Spiel 2 und 4 so konstant ein, wie noch kein anderes Team in dieser Saison. Doch anders, als so häufig im Verlauf der Spielzeit gesehen, war diesmal Albas Offense entscheidend. 86 Punkte in Spiel 1, 90 in Spiel 2 (39 aus der Distanz) und 95 zum Abschluss. Berlin dominierte vorne und steht nun in Runde zwei.

Das Schlüsselduell: Leon Radosevic vs. Anthony King. King war einer der Schlüssel zu Artlands überraschendem Erfolg gegen Bamberg. Seine schiere Präsenz im Lowpost ließ den deutschen Meister häufig doppeln, was den Schützen der Dragons wiederum entgegenkam. Sie hatten Platz, fanden ihren Rhythmus und schossen Bamberg so gerade in Spiel 4 ab.

Allein deshalb wird man in Berlin froh, dass Radosevic bereits im zweiten Spiel gegen Ulm sein Comeback feierte. Drei Wochen lang war der Center verletzt, kann deshalb noch nicht bei hundert Prozent sein. Gelingt es ihm aber, King halbwegs effektiv zu verteidigen, wäre Artlands Offense ein gehöriges Stück leichter auszurechnen.

Prognose: Niemand rechnete mit diesem Zweitrunden-Duell. Bamberg nicht. Alba nicht. Selbst die Dragons waren sich wahrscheinlich unsicher. Berlin dürfte also gewarnt sein. Alba muss seine Defense etwas besser in den Griff bekommen, die Offense scheint ohnehin zu funktionieren. Die Berliner sind Favorit und dürften dieser Stellung auch gerecht werden. Alba in 4.

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