Alba wieder im Finale, Bayern scheitert

SID
Alba Berlin zieht mit dem Sieg über Bamberg erneut ins Pokalfinale ein
© getty

Für die Basketballer von Bayern München ist der nächste Titeltraum geplatzt. Beim Top Four unterlag der Bundesliga-Spitzenreiter Gastgeber ratiopharm Ulm nach einer über weite Strecken schwachen Vorstellung überraschend mit 72:90 (24:39) und verpasste zum zweiten Mal nacheinander durch eine Halbfinalpleite das Pokalendspiel. Dort treffen die Ulmer am Sonntag (15.00 Uhr) wie im Vorjahr auf Titelverteidiger Alba Berlin, der zuvor den deutschen Meister Brose Baskets Bamberg 83:67 (36:36) ausgeschaltet hatte.

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"Sie haben nicht nur den Heimvorteil genutzt, sondern exzellenten Basketball gespielt. Sie waren immer einen Schritt schneller als wir", sagte Bayern-Trainer Svetislav Pesic. "Wir haben von der ersten Minute an eine hochkonzentrierte Leistung gezeigt", lobte Ulms Headcoach Thorsten Leibenath: "Das war unser bestes Saisonspiel."

Wie in der vergangenen Saison, als in Berlin das Aus gegen die "Albatrosse" gekommen war, scheiterten die Bayern am Gastgeber. Damit müssen die Münchner weiter auf den ersten Titel seit dem Bundesliga-Aufstieg vor drei Jahren warten. Bayern hat den Pokal nur im Jahr 1968 gewonnen. Dagegen winkt Ulm bei der Revanche gegen Berlin der zweite Gewinn des Wettbewerbs nach 1996, Alba greift bereits nach seinem achten Pokalsieg.

Nur zwei Tage nach der Euroleague-Niederlage bei ZSKA Moskau (70:77) steckten den Münchnern die Strapazen offensichtlich noch in den Knochen. Die Gäste hatten große Probleme mit dem schnellen Spiel der hellwachen Ulmer, die kurz vor dem Ende des ersten Viertels zweistellig führten (22:12) und die Partie fest im Griff hatten.

Long Topscorer bei Ulm

Nach der Rückkehr aus der Kabine änderte sich das Bild. Die Münchner steigerten sich, Ulm ließ sich beeindrucken, der Vorsprung schmolz. Vor Beginn der letzten zehn Minuten lag der FC Bayern neun Zähler zurück (51:60).

Angetrieben von den eigenen Fans stoppte Ulm den Lauf und tat dem Gegner immer wieder mit Dreiern weh. Als Daniel Theis bei zweieinhalb ausstehenden Minuten zum 84:67 traf, war die Überraschung perfekt. "Zieht den Bayern die Lederhosen aus", hallte es durch die Arena. Cameron Long (19), Will Clyburn (18) und Theis (13) trafen zweistellig für die Gastgeber, Deon Thompson (14) und der frühere Ulmer John Bryant (17) waren die erfolgreichsten Bayern.

Spannend war es im ersten Halbfinale nur in der ersten Hälfte zugegangen. Der frühere Serienpokalsieger Bamberg, von 2010 bis 2012 dreimal nacheinander erfolgreich, sorgte vor den 6000 Zuschauern in der ausverkauften ratiopharm Arena nach leichten Problemen in der Anfangsphase für ein offenes Spiel.

Fleming enttäuscht

Berlin, das unter der Woche als letzter deutscher Vertreter im Eurocup gescheitert war, dominierte im zweiten Durchgang aber immer mehr das Geschehen, profitierte von den vielen Fehlern des Gegners und setzte sich anfangs des vierten Viertels etwas ab (66:55).

Das Aus vor Augen wollte Bamberg noch einmal zulegen. Allein die schwache Trefferquote verhinderte aber die Aufholjagd, die Berliner gewannen am Ende souverän. Die besten Werfer bei Alba waren Leon Radosevic und David Logan (jeweils 15 Punkte), als Topscorer der Bamberger kam Anton Gavel auf 18 Zähler.

"Wir haben einen großartigen Job gemacht. Vor allem in der Defensive", sagte der rundum zufriedene Alba-Trainer Sasa Obradovic. Seinem Gegenüber Chris Fleming war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Sie waren besser, mental und physisch. Sie haben uns frühzeitig aus unseren Systemen gejagt", erklärte der Amerikaner.

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