Bayern überrollen hilfloses Hagen

Von Adrian Bohrdt/SPOX
Die Bayern und Chevon Troutman überrollten die Gäste im Audi Dome regelrecht
© getty

Die Bayern dominierten auch weiterhin die Liga. Lange sah es nach einem souveränen Sieg für die Baskets Bonn gegen Alba Berlin aus, doch in den Schlusssekunden wurde das Spiel plötzlich nochmal spannend. Ulm machte sich das Leben in Bayreuth selbst schwer, am Ende stand aber ein knapper Auswärtserfolg. Die EWE Baskets Oldenburg fuhren im direkten Duell gegen den Tabellennachbarn MHP Riesen Ludwigsburg einen Sieg ein, die Artland Dragons gewannen das vierte Spiel in Folge.

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FC Bayern München - Phoenix Hagen 91:73 BOXSCORE

Eine Drei-Punkte-Führung ganz zu Beginn der Partie war das Höchste der Gefühle für den bis zur Pause in allen Belangen überforderten Gast aus Hagen. Der Tabellenführer spielte wie entfesselt und überrumpelte Hagen förmlich, im dritten Viertel gelang den Gästen minutenlang kein Punkt, die Bayern zogen bis auf 32 (!) Zähler davon.

Erst gegen Ende des dritten Abschnitts gab es ein kleines Aufbäumen der Phoenix, die das Viertel noch ausgeglichen gestalten konnten (19:19). Im letzten Viertel war Hagen sogar überlegen und konnte, angeführt vom starken Larry Gordon (21 Punkte) noch eine Zwölf-Punkte-Serie hinlegen, das Spiel war zu diesem Zeitpunkt aber längst entschieden. Mit einer schwachen Quote aus dem Feld (38 Prozent) und von der Dreier-Linie (33 Prozent) war gegen die in Halbzeit eins furiosen Bayern kein Kraut gewachsen.

Die Gastgeber aus München, bei denen sich vor allem Chevon Troutman (22 Punkte, 8 Rebounds) hervortat, stellen nach dem Sieg der Artland Dragons vom Samstag den alten Zwei-Punkte-Vorsprung wieder her und bleiben an der Spitze der Tabelle. Phoenix Hagen muss Rang elf an Trier abgeben, hat aber zwei Spiele weniger auf dem Konto.

SC Rasta Vechta - Brose Baskets Bamberg 62:79 BOXSCORE

Mit dem Rückenwind aus der Euroleague ließen die Brose Baskets den Gastgeber nur zu Beginn des zweiten Viertels kurz herankommen, ansonsten wurde der Favorit seiner Rolle absolut gerecht. Am Anfang des dritten Abschnitts hielt der amtierende Meister den Aufsteiger 14 Punkte auf Distanz, nahm sich dann aber eine Auszeit und musste das Viertel mit 15:13 abgeben.

Dennoch reichte es für den SC Vechta nicht, der vor allem an seiner indiskutablen Quote aus dem Feld (36 Prozent, 16 aus 45) und schwachen Freiwürfen (56 Prozent, 9 aus 16) verzweifelte. Auf Seiten der Bamberger überzeugten Sharrod Ford (18 Punkte) und Jamar Smith (17 Punkte), der herausragende Werfer auf Seiten von Vechta war Dirk Mädrich mit 20 Punkten.

Rasta Vechta bleibt nach der fünften Niederlage aus den letzten sechs Spielen auf Platz 13, Bamberg macht einen großen Satz von Platz sieben auf vier.

Telekom Baskets Bonn - Alba Berlin 60:59 BOXSCORE

Die Baskets Bonn haben Revanche für die Niederlage gegen Alba Berlin im Europacup Mitte Oktober genommen. Garant dafür war eine starke Defense, welche die Berliner in den ersten vier Minuten ohne Punkte hielt und in der ersten Halbzeit insgesamt nur 23 Zähler zuließ. Turbulent wurde es erst in der Schlussphase, als Alba zunächst fünf Sekunden vor Schluss in Führung ging, ehe Benas Veikalas drei Sekunden später ausglich und mit einem folgenden Freiwurf den Sieg sicherstellte.

Über das komplette Spiel tat sich Alba schwer damit, in gute Wurfpositionen zu kommen und konnte auch mit seiner Dreier-Quote (5 von 21) nicht überzeugen, nachdem Berlin im ersten Aufeinandertreffen noch 70 Prozent der Dreier versenkt hatte. So gelang es Alba nicht, den Zehn-Punkte-Rückstand aus der Halbzeit im dritten Viertel zu verkürzen. Nur durch die eigenen insgesamt 17 Offensiv-Rebounds blieb Berlin im Spiel.

Erst im Schlussviertel wackelte Bonn und lag plötzlich hinten, dann allerdings leisteten sich die Berliner das Foul an Veikalas (bester Werfer mit 18 Punkten) und mussten so zusehen, wie der Litauer die knappe Pleite besiegelte.

BBC medi Bayreuth - ratiopharm Ulm 78:88 BOXSCORE

Ein später 14:0-Lauf, getragen vom überragenden Cameron Long (24 Punkte insgesamt) hat Ulm in einer ansonsten knappen Partie den Auswärtssieg in Bayreuth gesichert. Insgesamt aber profitierten beide Defenses von schwachen Wurfquoten und dominierten von Beginn an unter dem Brett, was sich über die kompletten 40 Minuten nicht änderte.

27 Defensiv-Rebounds holte Bayreuth, Ulm - als drittbeste Offense in den Spieltag gegangen - gelangen sogar 31. Bereits im ersten Viertel standen acht Defensiv-Rebounds der Bayreuther elf der Ulmer gegenüber.

Dabei dominierten die Ulmer auch im zweiten Viertel mit vier Defensiv-Rebounds in den ersten drei Minuten weiter unter dem Korb und bauten ihre Führung auf 30:19 aus - nur um dann ihrerseits offensiv nichts mehr auf die Reihe zu bekommen und Bayreuth trotz schwacher Dreier-Quote (7 von 22) wieder ran kommen zu lassen, weshalb Ulm bis zum Schlussviertel zittern musste.

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Mitteldeutscher BC - Artland Dragons 71:76 BOXSCORE

Der Mitteldeutsche BC wollte nach zuletzt vier Niederlagen in Folge gegen die Artland Dragons unbedingt einen Sieg einfahren, auch um den Abstiegsrängen fern zu bleiben. Dementsprechend umkämpft begann das Match, im ersten Viertel wechselte die Führung mehrmals, ehe die Dragons doch etwas davonziehen konnten und mit einem ordentlich 19:9 in die erste Unterbrechung gingen.

Doch die Mannschaft von Silvano Poropat kämpfte sich erneut heran beendete das zweite Viertel mit zehn Zählern mehr. Auch nach der Halbzeit kämpften die Gastgeber weiter und verbesserten nicht nur ihre Freiwurf-Quote, sondern legten auch die bessere Leistung unter dem Korb hin und beendeten das dritte Viertel so mit einer Führung von sechs Punkten.

Im letzten Viertel war die Konzentration beim Mitteldeutschen BC sichtlich nicht mehr hoch, viele Turnover und schwache Bankspieler bedeuteten eine letztlich unglückliche Niederlage. Bester Werfer bei den Gastgebern war Michael Cuffee mit starken 23 Zählern, bei den Dragons verteilte sich der Großteil der Punkte auf David Holston, Lawrence Hill und Brandon Thomas.

MHP RIESEN Ludwigsburg - EWE Baskets Oldenburg 86:90 BOXSCORE

Der Vizemeister musste mit der Niederlage vom letzten Spieltag gegen die Bonner im Gepäck zu den zuletzt formstarken Ludwigsburgern. Dennoch begannen die Gäste dominant. Eine hundertprozentige Quote von der Freiwurflinie, sowie starke 62% verwandelte Dreier bedeuteten eine konstante Führung bis ins dritte Viertel.

In eben diesem Viertel schienen allerdings die Kräfte zu schwinden, Ludwigsburg kam immer weiter heran. Der starken Leistung unter den Körben war es schließlich zu verdanken, dass man zwei Minuten vor Ende das erste Mal in Führung gehen konnte.

Gegen Ende der Partie wirkten die Gäste unkonzentriert, leisteten sich viele Turnover und kamen auch unter dem Korb nicht mehr so zum Zug, wie noch zuvor. Trainer Sebastian Machowski reagierte, nahm seine Timeouts und brachte den Spielfluss so durcheinander, was dem Vizemeister letztendlich den Sieg garantierte. Beste Spieler waren Calvin Harris bei Ludwigsburg mit 23 und der von der Bank kommende Julius Jenkins bei Oldenburg mit 22 Punkten.

NY Phantoms Braunschweig - Walter Tigers Tübingen 83:88 BOXSCORE

s.Oliver Baskets Würzburg - Eisbären Bremerhaven 77:63 BOXSCORE

TBB Trier - Fraport Skyliners 75:85 BOXSCORE

Der BBL-Spielplan im Überblick

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