Bamberg patzt - Oldenburg mit Zittersieg

Von Felix Götz
Dank der 20 Punkte von Ronald Burell siegte Oldenburg in Frankfurt
© getty

Bamberg hat am 30. Spieltag mit 93:98 in Bonn verloren. Oldenburg siegte in Frankfurt mit 65:63. Die Favoriten aus München und Ulm feiern deutliche Heimsiege. Pokalgewinner Alba Berlin revanchiert sich gegen Würzburg für das letztjährige Playoff-Aus. Im Abstiegskampf sammeln Ludwigsburg und Bayreuth wichtige Zähler.

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Telekom Baskets Bonn - Brose Baskets Bamberg 98:93 (25:21, 20:19, 24:26, 29:27)

Bonn: Weems (24), Veikalas, McLean (beide 19), Jordan (12), Ensminger (8), McCray, Mangold (beide 6), Wohlfarth-Bottermann, Thülig (beide 2)

Bamberg: Gavel (21), Neumann (19), Nachbar (13), Ford, Renfroe (beide 11), Jacobsen (10), Ogilvy (8)

Spitzenreiter Bamberg hat beim 93:98 in Bonn die sechste Niederlage in dieser Saison kassiert. In einer von Beginn an temporeichen Partie hatten die Gastgeber bereits in der ersten Halbzeit leichteVorteile. Philipp Neumann, der es letztlich auf 19 Punkte und 11 Rebounds brachte, hielt den Meister im Spiel - zur Pause war der 21-jährige Center mit 12 Zählern Topscorer der Partie.

Auch im zweiten Durchgang war es über weite Strecken eine offene Partie, erst im letzten Viertel setzte sich Bonn angeführt vom starken Kyle Weems (24 Punkte) ab. Die zwei Hauptprobleme der Bamberger waren die 14 Turnovers (Bonn leistete sich nur 6) und die Defense. Nur einmal ließen die Franken in dieser Saison (Euroleague inklusive) mehr als 98 Punkte des Gegners zu. Das war bei der Pleite in Hagen.

Bamberg bleibt trotz der Niederlage Spitzenreiter. Der Vorsprung auf Oldenburg beträgt allerdings nur noch vier Zähler. Für Bonn, das nun Sechster ist, war es ein großer Schritt in Richtung Playoffs.

In Bamberg herrscht nach der Pleite dicke Luft. Manager Wolfgang Heyder war sauer: "Wenn der Engagierteste der Trainer ist, dann machen wir etwas falsch. Ganz krass fand ich Karsten Tadda und Alex Renfroe. Beide haben in keiner Situation den Mann vor sich gehalten. Daneben lag für mich auch Sharrod Ford, der war überhaupt nicht anwesend. Und A. J. Ogilvy hat keinen einzigen Rebound geholt."

Fraport Skyliners Frankfurt - Baskets Oldenburg 63:65 (19:10, 8:16, 13:23, 23:16)

Frankfurt: Peacock (16), Brooks (14), Robertson (13), Prowell (12), Klein, Nolte (beide 4)

Oldenburg: Burrell (20), Jenkins (13), Paulding (12), Kramer, Joyce, Smeulders (alle 6), Chubb (2)

Frankfurt hat im Krimi gegen Oldenburg mit 63:65 den Kürzeren gezogen und es damit verpasst, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Zwei ganz schwache Viertel brachen dem Team von Coach Muli Katzurin dabei das Genick. Im zweiten und im dritten Abschnitt brachten die Hessen insgesamt lediglich 21 Punkte zustande.

Bester Frankfurter war Zachery Peacock. Der US-Forward war mit 16 Zählern bester Werfer seiner Mannschaft und holte 11 Rebounds. Bei Oldenburg überragte Topscorer Ronald Burrell. Seine 20 Punkte bedeuteten eine persönliche Saisonbestleistung.

Oldenburg bleibt damit Zweiter hinter Bamberg, Frankfurt hat nach dem Sieg von Ludwigsburg gegen die Artland Dragons nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Eisbären Bremerhaven - WALTER Tigers Tübingen 99:93 (22:24, 29:18, 25:26, 23:25)

Bremerhaven: Morrison (24), Burtschi (19), Burrell (18), Zwiener (14), Jackson (10), El Domiaty (5), Waleszkowski (4), Drevo (3), Everett (2)

Tübingen: Frease (24), Duggins (20), Redding (16), Lischka (11), Spoden (8), Young (7), Oehle (5), Wells (2)

Aufatmen in Bremerhaven, Nackenschlag für Tübingen: Die Eisbären haben die Tigers mit 99:93 geschlagen und ihren Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz wieder auf vier Zähler ausgebaut. Tübingen droht angesichts von vier Punkten Rückstand auf Rang acht dagegen die Playoff-Plätze aus den Augen zu verlieren.

Hauptgrund für die Niederlage der Tübinger war die desaströse Quote von der Dreierlinie - 1 von 16! Bester Scorer bei den Gästen war Kenneth Frease (24), Reggie Redding gelang ein Double-Double (16 Punkte, 11 Rebounds). Bei Bremerhaven kam Scott Morrison neben seinen 24 Zählern auf 9 Rebounds.

FC Bayern München - Mitteldeutscher BC 92:62 (18:15, 21:15, 30:15, 23:17)

Bayern: Rice (16), Greene (15), Thomas (12), Benzing (10), Hamann, Jagla (beide 9), Roberts, Homan (beide 8), Nadjfeji (5)

MBC: Schwarz (14), Uskoski, Wachalski (beide 8), Timberlake, Jeanty, Pantelic (alle 6), Beidler, Heyden (beide 4), Lange, Vilhjalmsson (beide 3)

Der FC Bayern hat im heimischen Audi Dome den Mitteldeutschen BC letztlich locker mit 92:62 geschlagen. Das Team von Coach Svetislav Pesic, das erneut auf den verletzten Chevon Troutman verzichten musste, tat sich lediglich in der ersten Halbzeit lange schwer mit dem Aufsteiger. Das lag vor allem daran, dass die Bayern viel zu viele Möglichkeiten liegen ließen.

In den ersten 20 Minuten trafen die Münchner nur zwei von zehn Dreierversuchen, zudem war die Freiwurfquote mit 45 Prozent schlecht. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte setzten sich die Bayern mit einem 10:0-Lauf ab - 39:30 hieß es zur Pause. Center Jared Homan war bis dahin mit sieben Punkten und vier Rebounds bester Mann bei den Gastgebern.

Im zweiten Durchgang zog das Pesic-Team die Zügel an, vor allem Demond Greene bewies nun seine Qualitäten aus der Distanz und versenkte vier Dreier. Der MBC hingegen leistete sich insgesamt zu viele Ballverluste (23). Mit 24 Punkten Vorsprung ging es ins Schlussviertel, wo München den Sieg locker nach Hause spielte. FCB-Topscorer war letztlich Tyrese Rice mit 16 Punkten, dazu kamen 6 Assists.

Die Bayern bleiben somit hinter Ulm und vor Berlin auf dem vierten Platz. Der Mitteldeutsche BC muss als Zwölfter noch um den Klassenerhalt zittern.

Ratiopharm Ulm - Phantoms Braunschweig 104:77 (23:16, 24:22, 25:20, 32:19)

Ulm: Bryant (20), Günther (18), Schwethelm (14), Theis (12), Hesson (11), Jeter (8), Esterkamp (7), Ray, Samhan (beide 6), Jönke (2)

Braunschweig: Anderson (13), McElroy (12), Mittmann (11), Pigram (10), Schröder, Barton (beide 9), Schneiders, Boateng (beide 5), Kulawick (3)

Ulm hat vor 6000 Zuschauern in der ausverkauften ratiopharm Arena einen überzeugenden 104:77-Sieg gegen Braunschweig gefeiert. Dabei war die Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath von Beginn an klar besser. Vor allem unter den Körben waren die Schwaben den Niedersachsen (45:31 Rebounds) überlegen.

Beste Ulmer waren einmal mehr John Bryant und Per Günther. Center Bryant war mit 20 Punkten Topscorer der Partie, zudem holte er 6 Rebounds. Aufbauspieler Günther kam auf 18 Zähler, traf 4 von 5 Dreiern und lieferte 6 Assists. Bei den schwachen Braunschweigern war Jermaine Anderson (13 Punkte) bester Werfer, überzeugendster Spieler war aber Immanuel McElroy mit 12 Zählern, 6 Assists und 3 Rebounds.

Vizemeister Ulm bleibt als Dritter dem Tabellenzweiten Oldenburg auf den Fersen. Braunschweig bleibt als 16. in akuter Abstiegsgefahr.

ALBA Berlin - s.Oliver Baskets Würzburg 88:63 (26:15, 18:12, 14:18, 30:18)

Berlin: Thompson (19), Djedovic (17), Morley (11), Schaffartzik (8), Wood, Foster, Idbihi (alle 7), Traore (6), Schultze (3), Fülle (2), Ney (1)

Würzburg: Anderson (15), King (14), Boone (10), Robinson (8), Stuckey, McNaughton (beide 5), Lenzly (3), Little (2), Clay (1)

ALBA hat gegen die s.Oliver Baskets erfolgreich Revanche für das Aus im Playoff-Viertelfinale in der vergangenen Saison genommen. Mit einem Start-Ziel-Sieg vor 10.995 Zuschauern in der O2 World fuhren die Albatrosse nach zwei Niederlagen hintereinander wieder einen Erfolg ein.

Von Beginn an zeigten sich die Berliner als Herr im eigenen Haus: Bereits nach fünf Minuten lag ALBA mit 16:4 in Front. Das Team von Trainer Sasa Obradovic geriet zu keiner Zeit in Gefahr. Zu abschlussschwach präsentierten sich die Gäste aus Würzburg. In einem Spiel, in dem beide Teams bei den Distanzwürfen patzten - ALBA traf nur 29% seiner Dreierversuche, die Baskets gar nur 24% - zeigten die Berliner auch unter den Brettern Präsenz (37:29 Rebounds).

Eine starke Partie machte Berlins Forward Deon Thompson, der sowohl die meisten Punkte (19), als auch die meisten Rebounds (acht) beisteuerte. Bei den Gästen überzeugte Dwayne Anderson, der alle seiner sieben Zwei-Punkte-Würfe verwandelte und am Ende auf 15 Punkte und sieben Rebounds kam.

Mit dem Sieg bleibt ALBA in der Tabelle auf Rang fünf, Würzburg musste im Rennen um einen Play-off-Platz einen Rückschlag einstecken, ist aber als Neunter weiter im Rennen.

TBB Trier - Phoenix Hagen 86:93 (22:33, 18:18, 19:20, 27:22)

Trier: Seiferth (18), Linhart (15), Howell (13), Saibou (10), Mönninghoff (9), Stewart, Chikoko (beide 6), Bucknor (5), Harper (4)

Hagen: Bell (19), Gregory (17), Dorris (16), White (12), Hess, Gordon (beide 10), Wendt (5), Lodwick (4)

Mit einem Sieg bei der TBB Trier macht Phoenix Hagen einen weiteren Schritt in Richtung Play-offs und hat sich um eine Position auf Rang sieben verbessert. Die Trierer haben hingegen nach der dritten Niederlage in Folge fünf Spieltage vor Schluss kaum noch Chancen auf einen Platz unter den ersten Acht.

Ein verschlafenes erstes Viertel und die schwache Quote von der Freiwurflinie (nur zwölf von 21) kostete Trier vor 4925 Zuschauern in der Arena Trier das Spiel. Hagen überzeugte mit einem starken Teamauftritt - gleich sechs Spieler trafen zweistellig.

Das richtige Händchen beim Wurf bewies vor allem Power Forward Dino Gregory, der von acht von neun Versuchen aus dem Feld im Korb unterbrachte und zudem sechs Rebounds holte.

LTi Giessen 46ers - BBC Bayreuth 60:75 (12:13, 17:15, 21:29, 10:18)

Giessen: Ovcina (15), Curry (12), Büchert (10), Zazai (7), Spohr (5), Faßler (4), Amaize (3), Hanke, Weiser (beide 2)

Bayreuth: Simon (22), Wyrick (14), Trapani (11), Hamilton (9), McGhee (8), Cain (5), Bailey (4), Schmidt (2)

Mit einem Pflichtsieg gegen den Tabellenletzten aus Gießen hat sich der BBC Bayreuth wieder etwas Luft im Abstiegskampf verschafft und klettert in der Tabelle auf Rang 13.

2254 Zuschauer sahen in der Sporthalle Gießen-Ost die 16. Niederlage in Serie für die 46ers. Nachdem die Gastgeber die erste Halbzeit noch ausgeglichen gestalteten (29:28 für die 46ers), sorgte der BBC in der zweiten Spielhälfte auch dank Topscorer Nicolai Simon für klare Verhältnisse. Im dritten Viertel zogen die Bayreuther mit einer 12:0-Serie den Hausherren den Zahn und bauten ihren Vorsprung im weiteren Verlauf noch aus.

Neckar Riesen Ludwigsburg - Artland Dragons 82:75 (26:11, 12:18, 15:22, 29:24)

Ludwigsburg: Coleman (24), Staiger (23), Turek (13), Zimmerman (8), Bernard (7), Blakely (4), Jackson (3)

Artland: Taylor (19), Haynes (15), King, Ratkovica, Grünheid (alle 11), Buckman, Popovic (beide 4)

Ludwigsburg hat sich überraschend mit 82:75 gegen die Artland Dragons durchgesetzt und damit zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt geholt. Angeführt von den insgesamt bärenstarken Eric Coleman (24 Punkte, 7 Rebounds) und Lucca Staiger (23 Zähler, 4 Rebounds, vier Assists) spielten die Schwaben ein furioses erstes Viertel.

Von diesem Vorsprung zehrte das Team von Coach John Patrick im Rest der Partie. Bei den Gästen überzeugte Bryce Taylor mit 19 Punkten und acht Rebounds). Ludwigsburg belegt nun punktgleich mit Braunschweig den vorletzten Rang. Für die Dragons wird es angesichts von nur zwei Punkten Vorsprung auf Bonn und Würzburg im Kampf um die Playoffs noch einmal eng.

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