Alba-Boss kritisiert Bayern vor Spitzenspiel

SID
Alba Berlin und Bayern München sorgen für vielm Zündstoff vor und während der Duelle
© getty

Alba Berlin träumt vom Pokalsieg in eigener Halle, Bayern München will den ersten Titel seit 1968. Vor dem Top Four um den deutschen Pokal sind alle Augen auf das Halbfinal-Duell der beiden Favoriten gerichtet.

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Die Giftpfeile aus der Hauptstadt können Altmeister Svetislav Pesic nicht aus der Ruhe bringen. "Das wird kein einfaches Spiel, aber es ist sicher auch kein Besonderes", sagt der Trainer von Basketball-Bundesligist Bayern München. Bei seinem Ex-Klub Alba Berlin kämpft der frühere Bundestrainer am Samstag im Halbfinale des Top-Four-Turniers mit seiner Mannschaft um den Einzug ins Endspiel um den deutschen Pokal. Vor der Begegnung gibt es Zündstoff.

"Die Bayern haben in der Neuzeit noch nichts gewonnen. Und noch nicht gezeigt, dass sie nachhaltig an der Spitze bleiben können", sagte Albas Aufsichtsratschef Axel Schweitzer der Berliner Morgenpost. Der Klub-Boss hat offensichtlich große Zweifel, wie lange Präsident Uli Hoeneß beim finanzkräftigen Emporkömmling noch Lust auf das Abenteuer Basketball hat.

Bei Bayern ein Oligarch?

"Wir sind gespannt, mit welcher Nachhaltigkeit das Projekt betrieben wird. Meine Frage lautet: Sehen wir es auch noch in fünf Jahren?", sagte Schweitzer, der zudem die Finanzpolitik kritisierte: "Wenn das Geld jetzt einfach aus dem Fußball herübergeholt wird, dann ist, etwas überspitzt formuliert, aus meiner Sicht der Weg zu einem russischen Oligarchen nicht mehr allzu weit."

Vielleicht will der Alba-Boss mit seinem erneuten Angriff auf die Münchner nur den Druck von den Pokal-Gastgebern nehmen. Nach drei mageren Jahren ohne Titel sehnt sich der frühere Serienmeister nach einem Erfolgserlebnis. Vor 14.500 Zuschauern in der heimischen Arena am Ostbahnhof will Trainer Sasa Obradovic nach dem Finale am Sonntag unbedingt die Trophäe in den Höhe recken. "Wir sind heiß auf das Spiel und haben durch unseren Sieg in Bamberg Selbstvertrauen getankt", sagte Obradovic.

Alba in guter Form

75:72 hatten die Albatrosse am Mittwoch im deutschen Duell in der Euroleague bei den Brose Baskets Bamberg gewonnen. Der Double-Gewinner der vergangenen drei Jahre aus Franken ist in Berlin gar nicht erst dabei, im Viertelfinale schied das dominierende Team der vergangenen Jahre gegen die Bayern aus. "Der Pokal hat seine eigenen Regeln, deswegen sind nicht unbedingt nur die besten Mannschaften dabei", sagte der 63 Jahre alte Ex-Bundestrainer Pesic, der mit den Bayern den ersten Titelgewinn seit 1968 anpeilt. Nach einem Muskelfaserriss im Training wird dabei Leistungsträger Chevon Troutman kurzfristig fehlen.

Trotzdem ist beim Bundesligazweiten von Nervosität nichts zu spüren. "Wir möchten den Pokal gewinnen. Ob man Berlin im Halbfinale hat oder eine andere starke Mannschaft, spielt keine Rolle", sagte Münchens Nationalspieler Demond Greene, der 2006 noch mit Alba den Pokal holte: "Ein Finale zu gewinnen, ist immer ein schönes Gefühl.

Ulm und Quakenbrück hochmotiviert

Im zweiten Halbfinale stehen sich zuvor Vizemeister ratiopharm Ulm, Pokalsieger von 1996, und die Artland Dragons Quakenbrück gegenüber. "Ich habe meinen Spielern gesagt, sie sollen sich vorstellen, wie es ist, den Titel zu gewinnen", sagte Ulms Coach Thorsten Leibenath. Mit seinem Team um MVP John Bryant hatte er im Vorjahr im Halbfinale gegen Bamberg verloren. Nach Platz drei 2012 ist für die Schwaben der Sieg das Ziel. Doch auch Quakenbrück peilt den Sprung ins Finale an. "Nichts ist schlimmer, als das Halbfinale zu verlieren", sagte Dragons-Guard Johannes Strasser.

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