Alba Berlin gewinnt auch zweites Spiel

SID
Alba Berlin (gelbe Trikots) feierte in der Euroleague den zweiten Sieg im zweiten Spiel
© Getty

Alba Berlin hat mit dem zweiten Sieg in Folge einen großen Schritt Richtung Top 16 in der Euroleague gemacht. Der deutsche Meister Brose Baskets Bamberg hingegen war gegen Besiktas Istanbul vollkommen chancenlos und kassierte eine 71:86 (31:47)-Niederlage.

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Der Bundesligist schlug am Donnerstagabend in einer packenden Partie den französischen Meister Elan Chalon 74:71 (36:40) und hat nach nun zwei Siegen in zwei Spielen hervorragende Aussichten auf den Einzug in die so lukrative nächste Runde. Deon Thompson (24 Punkte) und DaShaun Wood (19 Punkte) waren die alles überragenden Akteure bei den Berlinern, für die Franzosen war Aufbauspieler Steed Tchicamboud (20 Punkte) am erfolgreichsten.

"Wir hatten tolle Unterstützung von den Fans, das hat uns getragen", sagte Berlins Heiko Schaffartzik direkt nach der Partie.

Das Spiel begann vor 8.146 Zuschauern sehr schwungvoll. Die Mannschaft von Trainer Sasa Obradovic ging mit Selbstbewusstsein aus den jüngsten Erfolgen ins Spiel, doch die Franzosen ließen sich weder von der Kulisse noch von Alba beeindrucken. Aufseiten Berlins war es Flügelspieler Thompson, der allein im ersten Abschnitt zehn Punkte erzielte und vier Rebounds holte. Die Franzosen kamen vor allem unterm Korb zu Punkten. Am Ende des ersten punktereichen Viertels lag Alba nur knapp zurück (24:25).

Schaffartzik bringt die Wende

Danach änderte sich das Bild, das Spiel wurde giftiger und zerfahrener, was auch am sehr kleinlich pfeifenden Schiedsrichter-Trio lag, das sich durch viele umstrittene Entscheidungen zuungunsten der Gastgeber den Unmut der Zuschauer zuzog. Berlin ließ sich davon sichtlich beeindrucken und verlor etwas den Faden, einzig Wood und Thompson hielten dagegen und es blieb eine Zwei-Mann-Schau der beiden US-Amerikaner, die zur Halbzeit (36:40) zusammen 27 Punkte aufwiesen.

Das, was Berlin in den ersten Wochen der Saison ausgezeichnet hatte, war an diesem Abend lange nicht zu sehen. Während bei den Gästen aus Chalon, angeführt vom überragenden Tchicamboud, die Last auf mehrere Schultern verteilt war, lief bei den Hauptstädtern fast alles über Thompson und Wood. Der Rückstand wuchs zu Beginn des letzten Viertels sogar auf 13 Zähler.

Doch Nationalspieler Schaffartzik ist Berlins Mann für solche Momente. Mit drei erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen brachte er seine Mannschaft und die Fans zurück ins Spiel. Chalon war plötzlich völlig von der Rolle, den Gästen unterliefen leichte Ballverluste und Berlin, getragen vom nun euphorischen Publikum, übernahm 2:18 Minuten vor dem Ende wieder die Führung. Ein erfolgreicher Dreier von Wood zum 74:68 entschied die Partie knapp 30 Sekunden vor Spielende endgültig.

Bamberg bleibt gegen Besiktas chancenlos

Die Mannschaft von Trainer Chris Fleming unterlag am Donnerstagabend nach einer enttäuschenden Vorstellung dem türkischen Meister Besiktas Istanbul mit 71:86 (31:47) und verlor damit das dritte Pflichtspiel nacheinander. Bester Werfer bei Bamberg war Anton Gavel mit 21 Punkten, für die Türken traf Curtis Jerrells mit 27 Zählern am häufigsten.

Von Beginn an dominierten die Türken, bejubelt von 400 mitgereisten, heißblütigen Landsleuten, die sich nicht an die Verbote in der Halle hielten und sogar Böller zündeten. Die Bamberger taten sich sehr schwer, ihren Rhythmus bei den Würfen zu finden. Vor allem von jenseits der Dreipunktelinie wollte der Ball einfach nicht durch den Korb fallen. Es war Spielmacher Gavel zu verdanken, dass Bamberg nicht gleich einem größeren Rückstand hinterherlaufen musste. Die ersten sechs Punkte erzielte der Slowake allesamt selbst.

Und irgendwie richteten sich seine Mitspieler an Gavel auf, sein Eifer, sein Kampfeswille sprang auf den Rest der Profis über. Durch fünf Punkte in Folge von Vier-Wochen-Neuzugang Latavious Williams sah es sogar so aus, als ob die Heimmannschaft dem Spiel eine Wende würde geben können - Bamberg führte mit 19:18 (9.).

Der erste Dreier für Bamberg fällt nach einer Viertelstunde

Es sollte allerdings die einzige Führung an diesem Abend bleiben. Die Türken trafen fortan wie sie wollten - vor allem aus der Distanz. Die Bamberger fanden in der Verteidigung keine probate Verteidigungsstrategie, um diese Dreipunktewürfe zu unterbinden. Und selbst trafen sie von jenseits der 6,75 Meter entfernten Linie erst nach gut einer Viertelstunde. Sergerio Gipson markierte das 24:34. Zur Pause lag Bamberg, das am ersten Spieltag beim FC Barcelona unterlag, sogar mit 14 Punkten (31:47) zurück. Curtis Jerrells war mit dem siebten Dreier der Türken erfolgreich.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich an der Überlegenheit und der Effizienz der Türken nichts. Im Gegenteil: Besiktas führte zeitweise sogar mit 25 Punkten (67:42). Bamberg musste anerkennen, dass die Gäste an diesem Abend cleverer, entschlossener und einfach besser waren.

Dabei hatte sich die Mannschaft soviel vorgenommen für diese Begegnung. Es sollte der erste Sieg im ersten Heimspiel her. Denn nachdem der dreimalige Double-Gewinner in den vergangenen beiden Jahren das Achtelfinale knapp verpasst hatte, sind die besten 16 das große Ziel. Doch danach sieht es nach zwei Spieltagen nicht aus.

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