FC Bayern: Kein Zweifel am Weiterkommen

SID
FCB-Trainer Dirk Bauermann musste mit anschauen, wie sein Team das zweite Playoff-Spiel verlor
© Getty

Dirk Bauermann ist sich auch für die Rolle des Hallensprechers nicht zu schade. Also ergriff der Trainer des FC Bayern München das Mikrofon und appellierte noch kurz vor der Pause an die Fans, bitteschön die Mannschaft auch in der zweiten Hälfte zu unterstützen, damit die Partie noch gewonnen werden kann.

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Zur unerwarteten Wende war es dann doch nicht mehr gekommen. München verlor das zweite Spiel im Playoff-Viertelfinale um die deutsche Basketball-Meisterschaft am Dienstag vor heimischem Publikum gegen Quakenbrück mit 84:92.

Doch der Appell zeigt, dass auch bei den Basketballern das berühmte "Mia-san-Mia"-Gefühl der Fußballer längst in Fleisch und Blut übergangen ist. "Wir haben seine Worte in der Kabine natürlich gehört", sagte Flügelspieler Je'kel Foster. "Und immer daran geglaubt, dass wir das Spiel noch gewinnen können."

Niemand rechnet mit einer Niederlage gegen Quakenbrück

Zu diesem Zeitpunkt war die Partie allerdings schon verloren, mit 49:30 führten die furios aufspielenden Norddeutschen, vor allem weil die Münchner nichts mit dem nur 1,70 kleinen Spielmacher, David Holston, anzufangen wussten. 21 Punkte erzielte der US-Amerikaner, bis er nach einer Rangelei mit Steffen Hamann vier Minuten vor dem Ende das Feld vorzeitig verlassen musste.

Seine Hand war im Gesicht des deutschen Nationalspielers gelandet. "David macht nicht nur den Bayern große Probleme", sagte Quakenbrücks Trainer Stefan Koch, der hofft, dass Holston nicht gesperrt wird.

Mit der Niederlage wollte sich bei den Bayern allerdings niemand lange aufhalten. Nachdem sie das Auswärtsspiel deutlich gewonnen hatten, glaubten vielmehr alle daran, dass diese Serie schnell beendet werden könnte. Auch bei den erst in diesem Jahr aufgestiegenen Basketballern zählen eben nur Titel und ein Viertelfinale wird eher als lästige Pflicht angesehen.

Die Spieler träumen schon in diesem Jahr davon, die Meisterschaft gewinnen zu können. "Es ist schwierig, uns in einer Serie dreimal zu bezwingen", sagte Nationalspieler Demond Greene. Nach holprigem Start haben sich die Münchner im Laufe der Saison so gut gefunden, dass sie zu Hause auch den Meister Bamberg besiegten.

Wenn sie die Bamberger überholen ist nur eine Frage der Zeit

Bamberg ist der Maßstab des FC Bayern. Dorthin will der Klub so schnell wie möglich kommen. Im Halbfinale könnten sich beide Mannschaften schon mal begegnen. "Irgendwann werden wir sie überholen" hat Dirk Bauermann in einem Interview vor dem Playoff-Start über die Oberfranken gesagt, "die Frage ist nur wann."

Stefan Koch ist vom Projekt und der Stärke des FC Bayern angetan. "Die Mannschaft hat sehr viele Ressourcen und Qualität." Deshalb sei auch ein "Maß an Zufriedenheit da", wie der Trainer bekannte, dass sie in München gewonnen haben. Auch am Samstag sei das wieder möglich.

Bauermann kennt das Geschäft und schob nur wenige Minuten nach der Niederlage die Favoritenrolle deshalb den Gästen zu. "Artland weiß, dass sie unter hohem Druck stehen", sagte also der 54 Jahre alte Basketballlehrer. Sie müssten dieses Spiel am Samstag unbedingt gewinnen.

Denn andernfalls drohe ihnen "das schnell Saisonaus". Sowohl Bauermann als auch die Spieler gehen davon aus, dass sie kein zweites Mal ein Heimspiel gegen Quakenbrück verlieren. "Das kann ich ausschließen", sagte Foster lächelnd und fügte hinzu: "Haben denn die Fußballer schon mal zwei Heimspiele in Folge verloren?"

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