Sensations-Aus für Barca - ZSKA im Finale

Von Für SPOX in Istanbul: Haruka Gruber
Spanoulis war mit 21 Punkten der Topscorer und verwandelte den entscheidenden Dreier
© Imago

Nach 40 Minuten emotionaler Achterbahnfahrt setzt sich Topfavorit ZSKA im Halbfinale gegen Panathinaikos durch. Dabei flatterten Moskau mehrmals die Nerven. Gescheitert ist hingegen der FC Barcelona: Gegen Olympiakos Piräus ereilt das Navarro-Team das überraschende Aus. Das Finale zwischen ZSKA und Olympiakos findet am Sonntag um 20 Uhr statt (LIVE-TICKER).

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Olympiakos Piräus - FC Barcelona 68:64

Topscorer: Vassilis Spanoulis (21), Georgios Printezis (14) - Juan Carlos Navarro (18), Boniface Ndong (10)

Toprebounder: Evangelos Mantzaris (6), Joey Dorsey (5) - Fran Vazquez (6), Erazem Lorbek, Ndong (beide 5)

Topassistgeber: Spanoulis (6) - Navarro (3)

Dass es ein bitterer Abend für den FC Barcelona werden könnte, deuteten bereits die ersten Minuten an. Barca, die Mannschaft mit der besten Bilanz (18-1) und der besten Defense der Euroleague, lag nach 2:36 Minuten bereits mit 0:8 hinten.

Nach dem ersten Viertel stand es 11:17 - und für die Katalanen wurden 0/5 Dreier sowie 6 Turnover notiert. Superstar Navarro war ein Abbild: 0 Punkte, 0 Rebounds, 0 Assists.

Zwar verbesserte sich der angeschlagene La Bomba merklich und half mit, den Rückstand aufzuholen, dennoch blieb das Bild dasselbe: Barcelona wirkte seltsam uninspiriert. Im Gegensatz dazu Olympiakos: Nach Wochen im Mittelmaß fand Piräus zur rechten Zeit die Topform und ließ sich nie verunsichern.

Bezeichnend die Aktivität der Big Men: Während bei Barca arrivierte Kräfte wie Vazquez am Ende Nerven zeigten und die leichtesten Würfe vergaben, gingen Dorsey und der Ex-Bamberger Hines mit Herz voran. Neben der absurd besseren Dreierquote (9/20 zu 3/19) war die Rebound-Überlegenheit (43:33) der Schlüssel des Spiels.

Der Star des Spiels: Vassilis Spanoulis. Auch wenn es bis zum Schluss spannend blieb: Spanoulis' Dreier mit 1:10 Minuten auf der Uhr brach Barcelonas Widerstand. Ähnlich wie Gegenüber Navarro (18 Punkte, aber 5 Turnover und 2/8 Dreier) spielte der Grieche unter seinem Niveau.

Der Unterschied aber: die Performance in der Crunchtime. Der angesprochene Dreier, der in der zweiten Halbzeit fast fehlerfreie Spielvortrag (5 der 6 Turnover waren vor der Pause), die dominante Spielweise - Spanoulis entschied über Sieg und Niederlage. Nebenbei: Spanoulis alleine gab dreimal so viele Assists (6) wie Barcas Point-Guard-Duo Huertas und Sada zusammen (2).

EXKLUSIV Navarro im Interview: "Die Bayern sind vergleichbar mit Barca"

ZSKA Moskau - Panathinaikos Athen 66:64

Topscorer: Andrei Kirilenko (17), Alexey Shved (15) - Saras Jasikevicius (19), Mike Batiste (11)

Toprebounder: Kirilenko (9), Milos Teodosic (6) - Kostas Kaimakoglou (8), Aleks Maric (5)

Topassistgeber: Teodosic (5) - Dimitris Diamantidis (6), Jasikevicius (5)

Was ein Spiel, was ein Drama, was ein Finish! Titelfavorit ZSKA Moskau setzte sich nach großem Zittern gegen Panathinaikos Athen mit 66:64 durch. Nach 40 Minuten mit unzähligen Wendungen traf Moskaus Spielmacher Teodosic trotz einer sonst wankelmütigen Leistung (12 Punkte, 5 Rebounds, 3 Assists, 5 Turnover) den wichtigsten Wurf der Partie 37 Sekunden vor dem Ende zum 65:64.

Daraufhin zeigten zwar der sonst starke Shved (1/2) und vor allem Teodosic (0/2) Nerven von der Freiwurflinie, dennoch reichte es zum Sieg, weil Pana im letzten Angriff ein unnötiger Ballverlust unterlief.

Dabei hatte anfangs alles für das vom starken Jasikevicius (19 Punkte) angetriebene Athen gesprochen. ZSKA begann ungewohnt unkonzentriert und ließ sich in der Verteidigung von den einfachsten Pick'N'Roll-Spielzügen über die Big Men Maric/Batiste aushebeln.

Nach dem ersten Vietel stand es 29:15 für Pana, wobei vor allem das NBA-erprobte Duo Krstic/Kirilenko enttäuschte. Sie kamen zusammen auf 0 Punkte, 0 Rebounds und 0 Assists. Dazu verwarf Teodosic alle seine 5 Würfe.

Doch im zweiten Viertel wachte vor allem Kirilenko auf, der maßgeblich am 12:0-Run zum 32:32 beteiligt war. Desolat plötzlich Athen: Im gesamten Abschnitt erzielte das Team mickrige 5 Punkte (ZSKA: 17), wobei von 8 Würfen 7 das Ziel nicht fanden. Im dritten und vierten Viertel zeigten sich die Mannschaften ebenbürtig, so dass sich niemand mit mehr als 6 Zählern absetzen konnte. Entsprechend war der ZSKA-Erfolg mehr glücklich denn verdient.

Der Star des Spiels: Alexey Shved. Der 23-jährige Shooting Guard ist Backup für Siskauskas, doch gegen Pana erwies er sich als der wesentlich Wertvollere. Während Siskauskas nie auffiel (5 Punkte in 25 Minuten), war Shved gemeinsam mit Kirilenko (17 Punkte, 9 Rebounds, 4 Blocks, 8 Fouls gezogen) der Energizer der Russen. Seine Statsline: 15 Punkte (5/8), 5 Rebounds und der mit Abstand beste Plus/Minus-Wert aller Spieler (+15) - und das in nur 19:42 Minuten.

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