Bamberg lässt Bayern keine Chance

Von SPOX
Es war ein hart umkämpftes Derby zwischen den Brose Baskets Bamberg und dem FC Bayern
© Getty

Mit dem achten Sieg in Serie hat der Deutsche Meister Brose Baskets Bamberg die Hinrunde in der Basketball-Bundesliga beendet. Die Mannschaft von Trainer Chris Fleming gewann am Samstag vor 6.800 Zuschauern in der ausverkauften Stechert-Arena gegen Aufsteiger FC Bayern München mit 89:77 (47:34).

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Wie viel sich verändert hat in Bamberg, erkannte Dirk Bauermann auch an den Getränken in der Pressekonferenz. "Als ich hier noch Trainer war, tranken wir unser Wasser aus Gläsern", stellte der Trainer des FC Bayern München nach der 77:89-Niederlage beim Meister Brose Baskets mit einem Lächeln fest und nahm einen Schluck aus der Flasche.

Bauermann, der die Franken zu zwei Meisterschaften führte, hasst eigentlich nichts mehr als Niederlagen. Doch bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte war er ungewohnt milde gestimmt. Das lag zum einen daran, dass ihn die Bamberger Zuschauer mit lautem und herzlichem Applaus begrüßt hatten. "Zum anderen bin ich deshalb zufrieden, weil wir den Bambergern das Leben so schwer wie möglich gemacht und phasenweise auf Augenhöhe mit ihnen gespielt haben."

"Auf Augenhöhe" - das war das meist benutzte Wort an diesem Abend aufseiten der Bayern. Es schien fast so, als ob Klubpräsident Uli Hoeneß eine Extraprämie für dieses Wort ausgelobt hätte.

"Die Provinz hat Erfolg - München nur Geld"

Der FC Bayern würde gerne dort sein, wo Bamberg derzeit ist: an der Spitze der Tabelle. Doch dafür reicht es nicht, den hinter Berlin mit rund acht Millionen Euro höchsten Etat der Liga zu haben. Das wissen auch die Bamberger Basketballfreunde, die vor dem Spiel ein Plakat entrollten, das pointiert das Bayern-Problem auf den Punkt brachte: "Die Provinz hat Erfolg - München nur Geld."

Die Bayern-Macher hatten sich die Hinrunde in der Basketball-Bundesliga trotz aller öffentlich geäußerten Demut einfacher vorgestellt. Sie haben vor der Saison in die Mannschaft investiert und Spieler nach München geholt, die normalerweise nicht zu einem Aufsteiger wechseln. Aber die Bayern halten sich ja auch nicht für einen gewöhnlichen Aufsteiger.

Aber die Ergebnisse in der Vorrunde zeigen genau das: Sie sind nur eine mittelmäßige Mannschaft. Sie haben sieben von acht Auswärtsspielen verloren und zudem die Qualifikation für den Pokalwettbewerb verpasst - dafür wäre nach der Hinrunde der sechste Platz erforderlich gewesen.

"Unser mittelfristige Plan sieht vor, dass wir in Bamberg nicht verlieren und ihnen nicht dabei zusehen, wie sie die Meisterschaft feiern", sagt Bauermann. Aber dass sich daran noch in dieser Saison etwas ändern könnte, glaubt er nicht einmal selbst.

Demond Greene sieht nur kleine Unterschiede

Die Niederlage in Bamberg öffnete sehr gut den Blick auf die beiden Teams. Die Mannschaft von Chris Fleming spielt schon länger zusammen, sie ist eine Einheit, jeder weiß, was der andere tut. "Das ist meiner Meinung auch noch der größte Unterschied zu uns", sagt der deutsche Nationalspieler Demond Greene. "Bamberg funktioniert hervorragend als Mannschaft und wir müssen uns noch finden." Mit ernster Miene fügt der 32-Jährige hinzu: "Aber spielerisch sehe ich uns auf Augenhöhe."

Im ersten Viertel war das vielleicht zutreffend, als München sogar mit 22:13 in Führung gehen konnte. Doch mit einem furiosen zweiten Viertel und 28:9 Punkten stellte Bamberg die Rangordnung schnell wieder her. "Aber der FC Bayern hat genügend Qualität, um uns in den Playoffs gefährlich werden zu können", glaubt Bambergs Trainer Fleming. Das Wort "Augenhöhe" kam ihm dabei nicht über die Lippen.

Bamberg - Bayern: Die Partie im Re-Live zum Nachlesen

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