Benchmark "Deutscher Basketball"

Von Haruka Gruber
Das BBL-Allstar-Game in Ludwigsburg war mit über 4000 Zuschauern ausverkauft
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3. Wie wird das TV-Dilemma gelöst?

So wertvoll die drei Säulen Sponsoring, Ticketing und Merchandising sind - die größten Einnahmen im Fußball werden durch den Verkauf der TV-Rechte erzielt. Ein Großteil des Etats der Liga Asobal lässt sich ebenfalls auf die TV-Recht zurückführen, während die BBL fast schon glücklich sein muss, dass überhaupt Spiele live gezeigt werden.

Trotz des Bayern-Effekts verzeichnet "Sport1" mit 120.000 Zuschauern im Schnitt eine gemessen an den Erwartungen moderate Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zur Vorsaison. Zwar dürfte der Wert in dieser Saison noch ansteigen, da in den Playoffs die Quoten deutlich zulegen, dennoch ist Pommer nicht rundum zufrieden.

Selbst das Spitzenspiel Brose Baskets Bamberg gegen den FC Bayern sahen nur 230.000 Zuschauer - für die BBL ein Topwert, für den Fußball allgemein und mit Abstrichen für die Handball-Bundesliga hingegen eine Marginalie. "Ich hätte mir gewünscht, dass noch mehr Leute geschaut hätten", sagt Pommer.

Der deutsche Basketball ist in der Wahrnehmung eine Nischensportart mit entsprechend niedrigen Werbeerlösen, von daher erhält "Sport1" die BBL-Rechte praktisch gratis und übernimmt dafür die Produktionskosten. Ein Geschäftsmodell, das beide Seiten nicht wirklich befriedigt. Doch wie könnte es weitergehen?

Der Vertrag mit "Sport1" endet nach dieser Saison, so dass Pommer zumindest Alternativen abwägt wie "Eurosport" und "Sky", mit denen es bereits erste Gespräche gab. Dennoch werden mit diesen Sendern ebenfalls keine nennenswerten Gelder zu generieren sein, so dass es der BBL weiterhin nur darum gehen kann, die größtmögliche Coverage sicherzustellen.

Um trotzdem an Relevanz zu gewinnen, intensiviert die BBL parallel zum klassischen Verbreitungsweg TV die Bemühungen in den neuen Medien. "Handball ist eine Sportart der Alten, Basketball ist eine Sportart der Jungen. Und die Jungen sind im Netz", sagt Pommer. Aber klar ist: Web 2.0 trägt sich nicht alleine und kann nur ein komplementäres Angebot für die Fans sein.

Um Spanien zu überholen, bedarf es signifikanter Einnahmen aus dem Verkauf der TV-Rechte - wie immer es gelingen mag.

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