Russland wieder da, aber Spanien unschlagbar

Von Philipp Dornhegge
Pau Gasol verzichtete auf die WM 2010 in der Türkei, ist nun aber heiß auf die EM-Titelverteidigung
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9. Slowenien

Die Stars: Jaka Lakovic (Galatasaray), Erazem Lorbek (Barcelona), Matjaz Smodis (Cedevita)

Man neigt oft dazu, die Slowenen im Konzert der großen europäischen Basketball-Nationen zu übersehen. Aber wenn man sich den Kader aus der Nähe betrachtet, dann muss man diese Mannschaft erneut auf der Rechnung haben. Exzellente Schützen stehen erfahrenen Big Men und einer insgesamt sehr starken Defense gegenüber, alles zusammen ist das das passende Rezept, um auch in Litauen für Furore zu sorgen. In Gruppe D bewegt sich nur Russland auf Sloweniens Niveau.

10. Italien

Die Stars: Andrea Bargnani (Toronto Raptors), Danilo Gallinari (Denver Nuggets), Marco Belinelli (New Orleans Hornets)

Man traut sich kaum, eine Prognose abzugeben. Italien hat drei gestandene NBA-Spieler dabei, deren Fähigkeiten auch für Europa geschaffen sind. Aber warum verliert man dann gegen Bosnien & Herzegovina? Und macht diese Pleite dann mit einem Sieg gegen Serbien wieder wett? Seltsam, dieses Italien. Die Squadra ist jederzeit in der Lage, sich selbst zu schlagen. Unterschätzen darf man sie aber auf keinen Fall.

11. Ukraine

Die Stars: Oleksey Pecherov (Olimpia Milano), Kyrylo Fesenko (Utah Jazz)

Die Ukrainer sind sicher keine Mannschaft, die in Europa Angst und Schrecken verbreiten - auch wenn ausgerechnet Deutschland (ohne Nowitzki) eine ziemlich überraschende Testspielpleite kassierte. Aber in Gruppe D ist die Konkurrenz so schwach, dass Platz drei hinter Russland und Slowenien das Ziel sein muss.

12. Türkei

Die Stars: Hedo Türkoglu (Orlando Magic), Ersan Ilyasova (Anadolu Efes), Ömer Asik (Chicago Bulls), Enes Kanter (Utah Jazz)

Wie jedes Jahr war die Vorbereitung auf ein großes Turnier mies, richtig mies. Wie immer haben die Türken auf den Guard-Positionen nur Kraut und Rüben anzubieten. Wie immer versuchen sie dies durch ihre Tiefe unterm Korb auszugleichen. Mit Ilyasova, Asik und Kanter haben sie in der Tat drei imposante Big Man im Angebot, aber der Ausfall von Semih Erden (Schulter) tut weh. Auf eine Leistungsexplosion von Türkoglu sollte man besser nicht hoffen.

13. Montenegro

Die Stars: Nikola Pekovic (Minnesota Timberwolves)

"Ich musste mich nur wegen ein paar Kleinigkeiten einige Tage schonen. Ich bin fit und bereit für die EM." Worte, die ganz Montenegro aufatmen lassen. Sie stammen von Kapitän Nikola Pekovic, auf dessen Schultern die Hoffnungen seiner Landsleuten liegen. In Gruppe C trifft man mit Mazedonien, Finnland und Bosnien & Herzegovina auf Mannschaften, denen man zumindest auf Augenhöhe begegnen kann. "Wir haben in der Vorbereitung kein einziges Spiel klar verloren", erinnert Pekovic. Und unter anderem die Ukraine geschlagen. Aller Ehren wert.

14. Mazedonien

Die Stars: Bo McCalebb (Montepaschi Siena), Vlado Ilievski (Anadolu Efes)

Bei der EM 2009 sorgte Mazedonien ohne Vlado Ilievski für Furore, nun ist der 31-Jährige dabei und heiß auf das Turnier. Bedeutet das, dass die Mazedonier erneut Europas Topteams schocken können? Eher nicht. Die Testspiele gegen Deutschland haben gezeigt, dass die kleine Nation zwar bissig ist und mit harten Bandagen kämpfen kann, aber basketballerische Qualität ist nur in Grenzen vorhanden.

15. Großbritannien

Die Stars: Luol Deng (Chicago Bulls), Joel Freeland (Unicaja Malaga)

Jahrzehntelang ein Basketballentwicklungsland hat Großbritannien in der jüngeren Vergangenheit einige Sprünge nach vorn gemacht. Schade, dass Ben Gordon (keine Versicherung) und Pops Mensah-Bonsu (verletzt) nicht dabei sein können, ansonsten wären die Briten ein spannend zu beobachtendes Team gewesen. Aber auch so, mit Luol Deng, werden sie kein Kanonenfutter sein. In der Gruppe A sind zumindest Polen und Portugal auch nicht besser.

16. Finnland

Die Stars: Petteri Koponen (Virtus Bologna)

Wer erst noch durch das Qualiturnier gehen muss, um überhaupt bei einer EM dabei zu sein, ist natürlich erstmal ein Underdog. Aber so eine Quali bringt natürlich auch Euphorie, und dass man es mit starken Mannschaften aufnehmen kann, zeigten die beiden Test gegen Deutschland. Auch wenn das DBB-Team nach intensivem Training müde war, attestierte Dirk Bauermann dem Gegner eine gewisse Stärke.

Plätze 17-24: Von Polen bis Bosnien