Verlieren verboten: Berlin will den Ausgleich

SID
Will gar nicht erst an eine Niederlage denken: Albas Aufbauspieler Taylor Rochestie (r.)
© Getty

Alba Berlin will mit einem Sieg im zweiten Finalspiel der Basketball-Bundesliga die Chance auf die neunte Meisterschaft der Vereinsgeschichte wahren. Für Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg geht es am Mittwoch in der Hauptstadt bereits um die Vorentscheidung.

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Der Schweiß fließt in Strömen, die Hitze lässt sich einfach nicht vertreiben. In der Trainingshalle von Alba Berlin inmitten der Hauptstadt herrscht bei hochsommerlichen Temperaturen von 30 Grad und mehr geschäftiges Treiben, den Siegeswillen beeinflusst die Hitze aber nicht.

Konzentriert bereitet sich der frühere Serienmeister auf das zweite Finalspiel der Basketball Bundesliga (BBL) gegen Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg vor. Ablenkungen lässt Trainer Muli Katzurin vor dem Heimspiel am Mittwoch in der Arena am Ostbahnhof nicht zu.

Allen: "Das würde mir alles bedeuten"

"Wir sind im Finale, da darf der Fokus nur auf dem nächsten Sieg liegen. Alles andere ist egal. Ich gebe alles dafür, damit wird die Meisterschaft nach Berlin holen. Das würde mir einfach alles bedeuten", sagte der noch titellose Flügelspieler Derrick Allen.

Nach dem 76:90 zum Auftakt am Sonntag in Bamberg stehen die Berliner in der best-of-five-Serie schon gewaltig unter Druck. Eine erneute Niederlage würde die neunte Meisterschaft der Vereinsgeschichte in weite Ferne rücken lassen. "Ich denke nicht darüber nach, was passiert, wenn wir das zweite Spiel verlieren. Denn ich weiß, dass es dazu nicht kommen wird", sagte Aufbauspieler Taylor Rochestie.

Drei Viertel auf Augenhöhe

Der Optimismus der Berliner kommt vor allem daher, dass sie bei den in dieser Saison zuhause noch ungeschlagenen Bambergern immerhin drei Viertel lang gut mithalten konnten.

Doch am Ende fehlte die Kraft. "Es war keine leichte Situation für uns, weil wir nach dem Halbfinale gegen Frankfurt nur 48 Stunden Pause hatten, Bamberg hingegen hatte vier Tage", sagte Katzurin, der jedoch nicht nach Ausreden suchen wollte: "Wir müssen das so akzeptieren. Das sind die Finalspiele, da musst du voll da sein und alles geben."

Der israelische Trainer, der schon Titel in seiner Heimat, Tschechien und Polen gewann, hat sein Team nach der Auftaktniederlage wieder aufgebaut. "Es bringt nichts, nur das Negative zu sehen, wir wollen mit einem Erfolg zurück kommen. Dann geht es wieder bei Null los", sagte der 56 Jahre alte Coach, der dabei vor allem auf mehr Aggressivität und eine bessere Trefferquote setzt.

Drei von 16 Dreier-Würfen

Mit nur vier erfolgreichen Dreiern bei 16 Versuchen fehlte Alba in Spiel eins vor allem die Hilfe der Distanzwerfer. "Das muss besser werden. Noch einmal werden wir nicht so einen schlechten Tag haben", sagte Rochestie.

In Bamberg brüllten über 6500 Fans den Double-Gewinner des Vorjahres zur Führung, in Berlin wartet eine ähnlich hitzige Atmosphäre - dann allerdings mit weit über 10.000 Fans. "Es wird hoffentlich richtig heiß, ich liebe solche Spiele", sagte Allen, der in Franken mit 13 Punkten bester Akteur seines Teams war.

Bamberg unter 80 Punkten halten

"Wir müssen unter dem Korb hart arbeiten, und wenn wir Bamberg unter 80 Punkten halten, werden wir gewinnen", betonte der Amerikaner.

Die größte Stärke der Brose Baskets von Trainer Chris Fleming lag im Verlauf der Play-offs im konsequenten Nutzen der Fehler des Gegners. "Wenn du nur einmal etwas falsch machst, lassen sie dich das ganze Spiel dafür bluten", sagte Allen. Das Rezept zum Sieg ist deswegen klar: "Wir müssen ihnen unser Spiel aufzwingen."

Die Final-Ergebnisse

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