Zerknirschte Bayern träumen weiter vom Aufstieg

SID
Center Darius Hall kam zu Beginn dieser Saison von den Artland Dragons nach München
© Getty

Am sechsten Spieltag der Pro-A-Saison mussten die Millionen-Korbjäger von Bayern München ihre erste Niederlage einstecken. Trotz des unglücklichen 55:63 bei den Würzburg Baskets will sich Coach Dirk Bauermann nicht von der "Mission Aufstieg" abbringen lassen.

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Dirk Bauermann stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, als 3000 "verrückte Franken" (Bauermann) die Würzburger Arena zum Partyzelt erklärten.

Der Trainer der Zweitliga-Basketballer von Bayern München ahnte wohl schon, was ihn nach der 63:55 (29:27)-Niederlage bei den Würzburg Baskets erwarten würde. Trotz der nun aufkeimenden öffentlichen Diskussion über das selbst ernannte Saisonziel Aufstieg bleibt Bauermann nach dem ersten Misserfolg seiner Bayern-Riesen betont gelassen.

Bauermann: "Ziel nicht gefährdet"

"Es wäre vermessen zu glauben, durch diese stark besetzte Pro A ungeschlagen durchzumarschieren", modifizierte der 52-Jährige die Erwartungen an seine Mannschaft: "Unser Ziel ist durch diese Niederlage nicht gefährdet."

Weder die Erfahrung von insgesamt über 1400 Erstliga-Einsätzen in Bauermanns Truppe noch der alt bewährte Bayern-Dusel hatten die ersatzgeschwächten Münchner Korbjäger vor der ersten Saisonniederlage am 6. Spieltag der Pro A bewahren können.

Immerhin hatten die Münchner einen 3:10-Rückstand bis zum dritten Viertel auf 37:31 drehen können. Auch eineinhalb Minuten vor Schluss führten die "Bauermänner" noch 54:50, bevor Würzburg die Partie von der Freiwurflinie entschied.

"Würzburg hatte die bessere Intensität und verdient gewonnen", gab der Nationalcoach zu. Sein Team hingegen habe schwer in die Partie gefunden und ohne die verletzten Nationalspieler Demond Green und Steffen Hamann nicht von der eigenen Erfahrung profitieren können. Es sei aber schon vorher jedem klar gewesen, "dass es ein schwerer Gang werden würde".

Würzburg-Manager sieht "Meilenstein der Klubgeschichte"

Kleine Töne vom Top-Ligafavoriten Bayern München. Geschätzte zwei Millionen hatte der Verein vor der Saison in die Abteilung gesteckt, das anfängliche Selbstbewusstsein von Jonathan Wallace, Backham Wyrick und Co. schien aber schon nach dem knappen 63:60-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen Chemnitz zu bröckeln.

Dass die Liga Spaß daran haben werde, die Münchner Millionen-Jungs von ihrer "Mission Aufstieg" abzubringen, hatte man schon vor der Saison befürchtet. Baskets-Geschäftsführer Jochen Bähr sprach nach dem Sieg sogar von einem "Meilenstein der Klubgeschichte". Bayerns Weg wird wohl nicht leichter werden.

Optimismus verleiht den Münchnern nach dem ersten Misserfolg aber zumindest die Aussicht auf das kommende Heimspiel gegen die ETB Wohnbau Baskets (Samstag, 19.30 Uhr). Dort wolle man von der Stimmung im eigenen Wohnzimmer profitieren. Das dürfte vor allem Bayern-Präsident Uli Hoeneß freuen.

Prächtige Stimmung in München

Denn dessen schlimmste Befürchtung, das Großprojekt würde in Münchens Fußball-Bevölkerung keine Begeisterung entfachen, hat sich bisher keineswegs bewahrheitet.

Die Atmosphäre im umgebauten Eisstadion erinnert zunehmend an namhafte Adressen wie Bambergs "Freak City". Auch spielerisch sollten sich die Münchner Korbjäger deshalb schnell wieder berappeln: Bayern-Fans sind immerhin erfolgsverwöhnt.

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