Bundesliga boomt und wartet auf die Bayern

SID
Große Erwartungen: Die Basketball-Bundesliga gilt als stark und präsent wie nie
© Getty

Die Basketball-Bundesliga geht mit hohen Erwartungen in ihre 45. Saison, denn die Zuschauerzahlen und auch die sportliche Qualität versprechen Spannung bis zum letzten Spiel.

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Neue Saison, neue Regeln, glänzende Perspektiven und weiterhin großer Unterhaltungswert: Der Boom in der Basketball-Bundesliga (BBL) ist auch vor der 45. Spielzeit ungebrochen. "Wir sind bereit. Die Rahmenbedingungen sind besser denn je", sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer vor dem Auftaktspiel am Freitag zwischen den Eisbären Bremerhaven und den Giants Düsseldorf und verspricht Spannung pur.

Der Optimismus der Liga-Verantwortlichen ist begründet. In den vergangenen fünf Spielzeiten sind die Zuschauerzahlen kontinuierlich um 33 Prozent auf 1,3 Millionen (3888 im Schnitt pro Spiel) ebenso gestiegen wie der Gesamtetat der 18 Klubs.

Wurden in der Saison 2004/2005 noch 34,1 Millionen Euro registriert, so wird das Budget diesmal die 60 Millionen-Grenze erreichen. Und bei der Besucher-Resonanz belegt die Bundesliga hinter der spanischen Profiliga ABC sogar Platz zwei in Europa.

Nur in der Medienpräsenz hinkt die BBL noch immer hinterher, obwohl auch in der neuen Spielzeit mehr als 50 Spiele live bei "Sport1" übertragen werden. Pommer ist sicher, dass die Fans an den Bildschirmen beim Kampf um die Playoff-Plätze und die Meisterschaft attraktiven Sport geboten bekommen, weil auch erstmals neue Regeln zum Tragen kommen.

Neue Regelung bei den Drei-Punkte-Würfen

Die wichtigsten Neuerungen: Die Drei-Punkte-Linie befindet sich künftig 6,75 m - also 50 Zentimeter weiter als bisher - vom Korb entfernt. Und die Zone als Spielfeldmarkierung unter dem Korb erscheint nicht mehr in der Form eines Trapezes, sondern als Rechteck.

Zudem kehrt die Liga zum alten Wertungssystem zurück. In der neuen Saison wird ein Sieg wieder mit 2:0- und eine Niederlage mit 0:2-Punkten gewertet, nachdem das eigenwillige System des Weltverbandes FIBA mit zwei Zählern für einen Erfolg und einen für eine Niederlage für Irritationen und heftige Kritik sorgte.

Drei Ex-Meister haben erneut ihre Anwartschaft auf den Titel angemeldet: Doublegewinner Brose Baskets Bamberg, Branchen-Kösus Alba Berlin und die EWE Baskets Oldenburg wollen nach den Finalspielen die nagelneue 59 cm hohe und 6,4 kg schwere Trophäe aus versilbertem Messing präsentieren.

"Es ist immer schwerer, einen Titel zu verteidigen als zu gewinnen", meinte Bambergs Meistercoach Chris Fleming und formulierte sogleich eine Kampfansage an die Konkurrenz: "Wir haben Spieler, die wissen, wie man gewinnt."

Den Beweis haben die Franken bereits am vergangenen Samstag mit dem Gewinn des Champions-Cups gegen "Vize" Skyliners Frankfurt angetreten. Ihre Hoffnungen ruhen besonders auf den beiden amerikanischen Neuzugängen Reyshawn Terry und Kyle Hines.

Großer Favoritenkreis

Besonders viel vorgenommen haben sich die Berliner mit dem erneut teuersten Kader, um sich nach zwei verkorksten Spielzeiten wieder in die Meisterliste einzutragen. "Wir haben bei den Personalplanungen wert auf Spieler gelegt, die sich zu Alba bekennen", sagte der ehemalige Nationalspieler und neue Teammanager Mithat Demirel vielsagend. Mit den Nationalspielern Sven Schultze, Patrick Femerling sowie Hollis Price kehrten drei alte Bekannte zum siebemaligen Meister zurück.

Insgesamt dürfte sich der Kreis der Playoff- und Titelanwärter weiter vergrößert haben. In der ersten Saison nach elfjähriger Abstinenz im Oberhaus kann es hingegen für den traditionsreichen BBC Bayreuth als Nachfolger des einstigen Insolvenzklubs Steiner Bayereuth zunächst nur um den Klassenerhalt gehen.

Die Oberfranken sind einziger sportlicher Aufsteiger, während die ursprünglich sportlich abgestiegenen Giants aus Düsseldorf nur wegen des Verzichts von Zweitliga-Meister Cuxhaven BasCats per Wildcard in der Liga verblieben.

Der nächste designierte Pro-A-Meister wird hingegen schon in der Bundesliga erwartet. Bundestrainer Dirk Bauermann und das neu formierte und bereits erstligareife Team von Bayern München werfen bereits die Schatten voraus.

"Es ist großartig, wenn eine Weltmarke wie der FC Bayern mitmacht. Man merkt bereits, wie das auf die Liga abstrahlt", sagte BBL-Boss Pommer. Denn einige der Bundesliga-"Platzhirsche" haben ihre Leistungsträger entgegen ihrer Gepflogenheiten bereits mit längeren Verträgen ausgestattet. Das vom Bayern-Präsident Uli Hoeneß forcierte Projekt wird der BBL ab der Spielzeit 2011/12 in jedem Fall zu einem weiteren Boom verhelfen.

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