Buschmann: "Jetzt bin ich sprachlos"

Von SPOX
Deutschland mit Spielmacher Hamann (r.) gewann die letzten beiden Tests gegen Puerto Rico
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These: Die Türkei erlebt vor heimischem Publikum eine Blamage.

Florian Regelmann: Eine Blamage sehe ich nicht. Aufgrund der Gruppenkonstellation sollte hinter Griechenland sowie vor Russland und Puerto Rico der zweite Platz möglich sein, dann wartet im Achtelfinale wahrscheinlich Frankreich, das machbar ist. Bei der EM 2009 haben die Türken mit Siegen gegen Spanien, Serbien und Litauen gezeigt, was in ihnen steckt, bevor sie im Viertelfinale ganz knapp an Buschis Griechen gescheitert sind, dann typischerweise die Platzierungsspiele hergeschenkt haben und Achter wurden. Der Heimvorteil spricht für das Viertelfinale, außerdem stehen Ersan Ilyasova und vor allen Hedo Türkoglu für internationales Top-Niveau...

Frank Buschmann: ... aber nur, wenn Türkoglu bis zur WM zehn Kilo abnimmt. Ich fand beim Supercup aber nicht nur seine Übergewicht, sondern das gesamte Auftreten der Mannschaft erschütternd. Natürlich muss man die deutliche Niederlage gegen Deutschland relativieren, wenn man weiß, dass die Türken die Tage vorher richtig Kondition gebolzt haben. Dennoch waren die großen Probleme im Spielaufbau offensichtlich, bei den Point Guards werden sie den Weltklasse-Teams hoffnungslos unterlegen sein. Andererseits: Der türkische Verband und Headcoach Bodgan Tanjevic verfolgen seit sechs Jahren einen Plan und haben mit Weitsicht die Talente wie Asik und Semih Erden zur WM hin aufgebaut. Dazu der Heimvorteil, der pro Spiel bestimmt zehn Punkte wert ist. Mannschaften wie Slowenien und Serbien sind eigentlich überlegen, vor vollem Haus könnten die Türken das aber kompensieren. Gegen Griechenland oder die USA werden die Fans jedoch nicht reichen, weil die Türken einfach 20 Punkte schlechter sind. Deshalb wird es kein märchenhaftes Abschneiden geben, aber das Viertelfinale ist absolut machbar.

Hedo Türkoglu im Interview: "Der Druck auf uns ist gewaltig"

Haruka Gruber: Das Viertelfinale muss für einen WM-Gastgeber drin sein. Aber: Der Spielplan ist tough. In der Gruppe D ist Griechenland auf eins gesetzt, dahinter gibt es ein wildes Hauen mit Russland und Puerto Rico um die Plätze zwei, drei und vier. Egal wie die Türken abschneiden, im Achtelfinale würde der Gegner vermutlich Spanien, Litauen oder Frankreich heißen. Alles keine Selbstverständlichkeiten, zumal es auf der Spielmacher-Position an Qualität fehlt. Kerem Tunceri ist erfahren, aber nicht gut genug. Das kann auch der überragende Frontcourt mit Türkoglu, Ilyasova, Asik, Erden und Kerem Gönlüm nicht ausgleichen.

Philipp Dornhegge: Ich sehe es ähnlich, nur mit der Einschränkung, dass ich Frankreich nicht so stark einschätze wie Haruka. Selbst die deutsche Mannschaft würde gegen die Franzosen deutlich gewinnen. Dementsprechend wichtig wäre es für die Türken, in ihrer Gruppe Platz zwei zu erreichen, um Spanien und Litauen zu vermeiden. Für die Türken gibt es eine einfache Formel: Platz zwei - oder Tschüss im Achtelfinale. Und das wäre in der Tat eine Riesenblamage.

These 1: Pleiß, Harris und Benzing sind überschätzt.

These 2: Deutschland schafft das Viertelfinale.

These 3: Spanien und nicht USA ist der Gold-Favorit.

These 4: Argentinien verabschiedet sich aus der Weltspitze.