Ein Nukleus aus NBA-Hoffnungen

Von Haruka Gruber
Heiko Schaffartzik (l.) und Robin Benzing: Der DBB liegt in der Weltrangliste auf Rang sieben
© Imago
Cookie-Einstellungen

Die Shooting Guards und Point Guards:

Shooting-Guard-Rotation: Demond Greene (FC Bayern), Lucca Staiger (Berlin), Philipp Schwethelm (Bremerhaven), Chad Töpper (Albuquerque, D-League)

Point-Guard-Rotation: Steffen Hamann (Berlin), Heiko Schaffartzik (Ankara), Per Günther (Ulm), Daniel Hain (Oldenburg)

Seit einer gefühlten Ewigkeit bilden Greene und Hamann den Starting-Backcourt des DBB - und daran wird sich auch bei der WM nichts ändern. Greene ist nicht mehr so explosiv wie zu Karrierebeginn, verspricht aber immerhin Defense, Leaderqualitäten und Dreier. Bei der EM war Greene der konstanteste Veteran.

Hamann wiederum punktet nur noch an Feiertagen, aber er behält seinen Platz in der ersten Fünf, weil Deutschlands neuer Basketball-Liebling Schaffartzik von der Bank kommend für Offensiv-Power sorgen soll. Bei der EM war Schaffartzik trotz der Bankrolle bester Scorer und europäischen Top-Guards wie Spanoulis ebenbürtig.

Staiger und Schwethelm spekulieren um die abfallenden Rest-Minuten, die die Drei-Mann-Guard-Rotation Hamann/Schaffartzik/Greene übrig lässt. Für Bauermanns Überraschungs-Nominierung Töpper aus der NBA-Perspektivliga "D-League" hingegen erwies sich die Nationalmannschaft während des Trainingslehrgangs auf Mallorca als zu anspruchsvoll. Eine WM-Nominierung gilt als ausgeschlossen.

Ein Zweikampf deutet sich um die Rolle des dritten Point Guards an. Per Günther etablierte sich in Ulm als BBL-Starter, musste jedoch nach einer Fußverletzung den Mallorca-Lehrgang absagen und tatenlos ansehen, wie der überraschend nachnomierte Hain Eindruck bei Bauermann hinterließ. Der in der Verteidigung starke Hain kam bei Euroleague-Teilnehmer Oldenburg nicht einmal zehn Minuten im Schnitt zum Einsatz - genau das aber könnte sich als Vorteil erweisen. "Er weiß, wie man in einer guten Mannschaft trotz geringer Spielzeiten einen Anteil am Erfolg haben kann", sagt der Bundestrainer.

So sieht die Konkurrenz aus:

Argentinien: Früher war Pablo Prigoni der Inbegriff des perfekten Spielmachers. Mittlerweile nagt jedoch der Zahn der Zeit am 33-Jährigen von Real Madrid, sein Assistschnitt in der spanischen Liga ging von 6,9 aus seinem Traum-Jahr 2005/06 auf mittlerweile 3,8 zurück. Shooting Guard Carlos Delfino hingegen lieferte in Milwaukee seine beste NBA-Saison ab (11,0 Punkte und 5,3 Rebounds).

USA: Trotz der fehlenden Chris Paul und Deron Williams herrscht mit Chauncey Billups, Rajon Rondo, Derrick Rose, Russell Westbrook sowie Rookie of the Year Tyreke Evans ein Überangebot an hochkarätigen Point Guards im vorläufigen Kader. Wesentlich dünner hingegen sieht es auf der Shooting-Guard-Position aus: Statt Kobe Bryant und Dwyane Wade werden Andre Iguodala, O.J. Mayo, Eric Gordon oder Combo-Guard Stephen Curry beginnen. Für Dream-Team-Verhältnisse halbwegs okay, mehr nicht.

Spanien: Bezeichnend für die Tiefe: Sogar die beiden Ex-NBA-Legionäre Sergio "White Chocolate" Rodriguez und Raul Lopez wurden bereits aussortiert, weil Jose Calderon (Toronto), Wunderkind Ricky Rubio (FC Barcelona) und der ebenfalls talentierte Sergio Llull (Real Madrid) auf der Point-Guard-Position als schlichtweg besser eingestuft wurden. Dreier-Ungeheuer Juan Carlos Navarro beginnt wie gewohnt als Shooting Guard und wird vom ebenfalls nicht minder gefährlichen Rafa Martinez (52 Prozent Dreier in der spanischen Liga) bei Bedarf vertreten.

Griechenland: Theodoros Papaloukas läutet mit seinem WM-Verzicht das Ende einer Ära ein, aber auch ohne den prägenden Spielmacher der letzten zehn Jahre ist der Backcourt beeindruckend. Vassilis Spanoulis scort sich wie immer die Finger wund, Dimitris Diamantidis verteidigt den besten Scorer des Gegners, Nikos Zisis liefert von allem etwas und der gebürtige Amerikaner Nick Calathes verspricht jugendliches US-Flair sowie Gefahr von außen.

Die Center und Power Forwards: Pleiß muss übernehmen

Die Small Forwards: Deutschlands Luxus-Position

Das Fazit: Selbst Argentinien ist nicht übermächtig