Zwei DBB-Youngster sind reif für die NBA

Von Haruka Gruber
Bereit für die NBA: Der Zug zum Korb gehört zu Robin Benzings (r.) größten Stärken
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Shooting Guard

Lucca Staiger (21, Alba Berlin)

Statistik: 3,3 Punkte, 0.4 Assists, 41,2 Proz. Wurfquote, 35,7 Proz. Dreier

Sorgte mit der überraschenden Flucht von Iowa State für Erstaunen und Kopfschütteln. Bekommt in Berlin angesichts der hochklassigen Konkurrenz (Julius Jenkins, Immanuel McElroy) wie erwartet kaum Spielzeit - und wenn er eingewechselt wird, bleibt er unauffällig. Symptomatisch: Nach einem Lebenszeichen am drittletzten Spieltag gegen Braunschweig (8 Punkte in 18 Minuten) verbrachte er die abschließenden beiden Partien genauso wie den Playoff-Start gegen Frankfurt komplett auf der Bank.

Das sagt Dirk Bauermann: "Zweifelsfrei der talentierteste Shooting Guard Deutschlands. Umso mehr schmerzt es, zusehen zu müssen, dass dann ein solch guter Spieler in Berlin im Grunde keine Einsatzzeiten bekommt. Aber das war bereits vor dem Wechsel klar, er will sich langfristig bei Alba durchsetzen. Daher machen wir uns nicht verrückt."

Karsten Tadda (21, Brose Baskets Bamberg)

Statistik: 4,0 Punkte, 1,3 Assists, 38,1 Proz. Wurfquote, 30,5 Proz. Dreier

Gehört noch immer zu den unbekanntesten Talenten in Deutschland - dabei ist er mittlerweile eine unverzichtbare Größe in Bamberg, nicht nur weil er ein Kind der Region ist. Merkmale: Kettenhund-Mentalität, bissige Defense, Teamplay. Durfte daher auch in einigen Spielen starten, unter anderem gegen Ulm (4 von 4 Dreier für 16 Punkte). Weiß mit Bundestrainer Bauermann einen starken Befürworter an der Seite.

Das sagt Dirk Bauermann: "Sein Aufstieg zum Leistungsträger ist extrem erfreulich. Als die Situation in Bamberg nach schwachem Saisonstart schwierig war, hat er mit seiner Verteidigung, seiner Identifikation mit der Mannschaft und seiner Mentalität viel dafür getan, dass Ruder umzureißen. Er hat jedoch eine Menge Luft nach oben. Um international zu bestehen, muss er an seinem Dreier arbeiten."

 

Nikita Khartchenkov (23, Mitteldeutscher BC)

Statistik: 6,8 Punkte, 0,5 Assists, 40,7 Proz., 41,0 Proz. Dreier

Bringt vieles mit: Talent, Größe (2,01 Meter) und einen grandiosen Wurf. Was jedoch fehlt, ist die Einstellung. Enttäuschend: Hat sich in dieser Saison nicht wie gewünscht zum kompletten Basketballer weiterentwickelt sondern blieb der eindimensionale Shooter von außen. Erster Beleg: Nahm über doppelt so viele Dreier (122) wie Zweipunkt-Würfe (55). Zweiter Beleg: Sein Assists (0,5) und Steals (0,2) bewegen sich im Promillebereich.

Das sagt Dirk Bauermann: "Ich habe letztes Jahr lange mit Nikita darüber gesprochen, dass er athletisch und defensiv deutlich zulegen muss. Das ist leider nicht geschehen."

Robert Kulawick (24, BG Göttingen)

Statistik: 4,8 Punkte, 0,5 Assists, 37,3 Proz. Dreier, 34,1 Proz. Dreier

Bei weitem nicht so begabt wie etwa ein Khartchenkov, überzeugt jedoch mit Zuverlässigkeit. Hatte seinen Anteil am überraschenden EuroChallange-Triumph von Göttingen, traf vor allem im Halbfinale gegen Roanne wichtige Dreier (11 Punkte). Aber auch wenn 17:21 Minuten Einsatzzeit beim Tabellen-Dritten der BBL respektabel sind: Für die Nationalmannschaft reicht es trotz vorbildlicher Einstellung wohl nicht.

Das sagt Dirk Bauermann: "Die Zeiten, dass jeder deutsche Erstliga-Spieler automatisch eine Perspektive für die Nationalmannschaft hat, sind Gott sei Dank vorbei. Spieler wie Robert oder David McCray sind dennoch sehr wichtig für die BBL, um der Liga ein Gesicht zu geben. Roberts Saison verläuft sehr erfreulich."

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