Oldenburg gleicht die Serie aus

SID
MVP Jason Gardner fand in der zweiten Partie der Finals wieder seine Form
© Getty

Nach der Heimniederlage zum Auftakt haben sich die EWE Baskets Oldenburg in den BBL-Finals eindrucksvoll zurückgemeldet. In Bonn gelang der Truppe um MVP Jason Gardner ein 79:70-Sieg.

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MVP Jason Gardner fand seine Form wieder, Trainer Predrag Krunic wählte die richtige Taktik, und die rund 400 mitgereisten Fans träumten nach dem frenetisch umjubelten Auswärtssieg wieder vom Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft.

Die EWE Baskets Oldenburg haben sich mit dem 79:70-Erfolg bei den Telekom Baskets Bonn im zweiten Play-off-Finale der Basketball Bundesliga eindrucksvoll den Heimvorteil zurückgeholt. Nun wollen die Donnervögel mit einem Sieg vor eigenem Publikum im dritten Endspiel am Sonntag (16.30/live bei Europsort) den ersten Matchball zum ersten Titel der Vereinsgeschichte erzwingen.

Gardner wird nicht müde

"Dieser Sieg gibt uns enorm viel Selbstvertrauen. Jetzt liegt der Fokus auf dem dritten Spiel. Wenn wir weiter so hart arbeiten, ist alles möglich", sagte Gardner nach dem 1:1-Ausgleich in der Best-of-five-Serie. Oldenburgs Spielmacher war bei der 72:74-Niederlage im ersten Finale noch überraschend schwach aufgetreten.

In Bonn fand der nur 1,78 m große wertvollste Spieler der BBL mit 18 Punkten, fünf Rebounds und vier Korbvorlagen zu alter Stärke zurück. Da störte es den 28-jährigen Amerikaner auch nicht, dass er erneut fast die gesamten 40 Minuten auf dem Parkett stehen musste: "Müde kann ich noch nach der Saison sein."

Zonenverteidigung ist der Schüssel

Grundlage für den dritten Auswärtssieg der Niedersachsen in den diesjährigen Play-offs war vor allem die von Trainer Krunic
häufig angesagte Zonenverteidigung. Gegen das aggressive Abwehrverhalten des Hauptrunden-Dritten fanden die Hausherren kaum ein Mittel.

"Die Defensive und die kämpferische Leistung waren sehr gut", sagte Krunic stolz.Bonns Trainer Michael Koch monierte dagegen die lasche Verteidigung seiner Mannschaft gegen die aus der Distanz treffsicheren Oldenburger (45 Prozent Dreierquote): "Wir waren oft einen Schritt zu weit weg und haben zu viele einfache Schüsse zugelassen."

Der Hype ist schuld

Der Europameister von 1993 vermutet, dass die große Euphorie im Umfeld und unter den 6000 Zuschauern in der ausverkauften Halle einen negativen Einfluss auf sein Team hatte: "Ich habe explizit vor dem Hype gewarnt. Wir müssen schon selber Gas geben. Das Publikum alleine kann unsere Spiele nicht gewinnen."

Neben der Niederlage mussten die Rheinländer, die ebenfalls noch auf den ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte warten, auch den Ausfall von Winsome Frazier verkraften. Bei dem Flügelspieler brach eine alte Verletzung am Schienbein auf - ein Einsatz von Frazier in den weiteren Finals ist ungewiss.

Dennoch gab sich Koch vor dem dritten Endspiel gewohnt kämpferisch. "Wir müssen jetzt unbedingt in Oldenburg siegen. Aber wir haben schon oft gezeigt, dass wir auch auswärts gewinnen können", sagte der Bonner Coach: "Es ist momentan nicht unbedingt leichter, durch den Druck von außen zu Hause zu gewinnen."

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