Klare Pleite gegen Spanien

Von dpa
D-ESP
© Getty

Madrid - Aus der Traum von einer Medaille: Weltmeister Spanien war im Viertelfinale der 35. Europameisterschaft eine Nummer zu groß für Deutschlands Basketballer. Der EM-Gastgeber demontierte das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann mit 83:55 (40:27).

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Die Deutschen treffen damit in der Platzierungsrunde um die Plätze 5 bis 8 am 15. September auf den Verlierer des Spiels Griechenland gegen Slowenien.

Um das vorolympische Qualifikations-Turnier im Juli 2008 zu erreichen, bei dem noch drei Olympia-Tickets vergeben werden, muss Deutschland mindestens EM-Siebter werden.

Erneute Lehrstunde

Bester Werfer in Madrid war Dirk Nowitzki mit 11 Punkten. Doch der NBA-Star von den Dallas Mavericks kam gegen die stark auftrumpfenden Spanier ansonsten kaum zur Entfaltung.

Am Ende erhielten die Deutschen eine Lehrstunde und erlebten ein ähnliches Debakel wie drei Tage zuvor beim 47:77 gegen Slowenien.

"Es ist ganz lange her, dass ich solch eine Niederlage erlebt habe", sagte Bauermann. "Wir haben zwar ganz gut angefangen, aber dann sind die Spanier heiß gelaufen."

Tatsächlich brannten die Iberer, die im Gegensatz zu Deutschland (1993) noch nie einen EM-Titel gewinnen konnten, auf Revanche für die hauchdünne 73:74-Halbfinalniederlage gegen den späteren Vize-Europameister bei der EM 2005 in Belgrad und setzten dieses Vorhaben eindrucksvoll um.

Vielversprechender Beginn 

Die Partie begann vielversprechend für das deutsche Team mit einem Nowitzki-Dreier nach 35 Sekunden zum 3:0. Spanien verkürzte auf 2:3, ehe es wegen technischer Probleme mit der Zeitnahme zu einer viertelstündigen Unterbrechung kam. Doch die peinliche Panne konnte nicht behoben werden.

Es kam zu dem Kuriosum, dass der Hallensprecher die Spieler mit den Worten "eight seconds - acht Sekunden" auf den Ablauf der 24-Sekunden-Uhr aufmerksam machen musste. Binnen 24 Sekunden muss auf den gegnerischen Korb geworfen werden.

Mit dem Druck dieser irregulären Verhältnisse kamen die mit fünf NBA-Profis angetretenen Spanier besser zurecht, die mit einem 8:0-Lauf die deutsche 9:8-Führung (7.) in einen 9:16-Rückstand verwandelten. Die nervenstarken "Bauermänner" zeigten sich jedoch unbeeindruckt und kamen in der 13. Minute durch Mithat Demirel zum 20:20-Gleichstand.

Gasol im Griff

Vorwiegend durch Juan Carlos Navarro und José Calderon zog der Weltmeister auf 31:24 (16.) davon und lag zur Pause plötzlich mit 13 Punkten in Front.

Gut im Griff hatte die deutsche Deckung lediglich Spaniens Starcenter Pau Gasol. Der 2,15-Meter-Riese der Memphis Grizzlies hatte bis zur Pause gerade 4 Punkte auf dem Konto, sein Bewacher Patrick Femerling allerdings schon in der 16. Minute sein 3. Foul.

Bauermanns Hoffnung auf einen engen Rückstand zerbröselte dann gleich nach dem Wechsel, als den Deutschen in der Offensive fast nichts gelang und die Spanier eklatante Nachlässigkeiten in der deutschen Abwehr mit einem schon vorentscheidenden 23-Punkte-Vorsprung (59:36/27.) bestraften.

Was dann folgte, war eine Lehrstunde und eine Demontage für die Deutschen, bei denen einen Tag nach dem 67:58 gegen Italien auch die Kräfte schwanden.

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