Erster Finaltag: Deutschland geht leer aus

SID
Die deutschen Ruderer gingen am ersten Finaltag der WM leer aus
© getty

Der Frauen-Doppelvierer kämpfte in der Hitze von Florida bis zum letzten Meter, am Ende blieb jedoch nur Blech: Die deutschen Ruderer sind am ersten Finaltag der WM in Sarasota in den olympischen Klassen komplett leer ausgegangen. Für das beste Ergebnis sorgte noch das tapfere Frauen-Quartett, das lange auf Bronze-Kurs lag und am Ende auf dem undankbaren vierten Rang ins Ziel kam.

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Damit endete eine lange Serie: Seit 1991 hatte es im Doppelvierer der Frauen bei 19 Weltmeisterschaften in Folge stets eine Medaille für den Deutschen Ruderverband (DRV) gegeben. Die drei übrigen für das Finale qualifizierten deutschen Boote landeten am Samstag bei hoher Luftfeuchtigkeit jeweils auf dem sechsten und damit letzten Platz ihres Laufs.

Die letzten Medaillenchancen in der stark verjüngten DRV-Mannschaft haben am Sonntag somit der als Goldfavorit geltende Deutschland-Achter und Tim Ole Nakse im Einer. Damit steht schon jetzt das schlechteste WM-Abschneiden des DRV seit mehr als 30 Jahren fest. Nur zwei Medaillen in den 14 olympischen Klassen hatte der Verband zuletzt bei den Titelkämpfen 1986 geholt.

1,63 Sekunden fehlen zur Medaille

Der Doppelvierer der Frauen mit Daniela Schultze (Potsdam), Charlotte Reinhardt (Dorsten), Frauke Hundeling (Hannover) und Frieda Hämmerling (Kiel) lag nach 1400 der 2000 m noch auf dem dritten Rang. Am Ende fehlten 1,63 Sekunden zu Bronze, dennoch durfte das Team zufrieden sein.

An einer besseren Platzierung schnupperte zumindest kurz auch der Vierer ohne Steuermann. Die "jungen Wilden" Paul Gebauer (Potsdam), Wolf-Niklas Schröder (Berlin), Laurits Follert (Duisburg) und Christopher Reinhardt (Dorsten) begannen stark, mussten am Ende aber die Konkurrenz ziehen lassen.

Der durch Krankheit geschwächte Frauen-Zweier mit Melanie Hansen und Lea-Katlen Kühne (Hannover/Mainz) belegte ebenfalls den sechsten Rang, auch Lucas Schäfer und Jason Osborne (Marburg/Mainz) im Leichtgewichts-Doppelzweier hatte auf Position sechs wie erwartet keine Medaillen-Chance.

Trainer Schwarzrock: "Alle geben weiter Vollgas"

Die Leistungsdelle war allerdings durchaus einkalkuliert, da der DRV nach Olympia in Rio eine stark verjüngte Mannschaft an den Start geschickt hatte. "Ich muss leider sagen: Es gibt international kein nacholympisches Jahr mehr. Da macht keiner mehr Pause, alle geben weiter Vollgas. Das haben wir nicht gemacht", hatte Cheftrainer Marcus Schwarzrock schon vor der WM gesagt.

Bezeichnend war das Abschneiden der Doppelvierer, die nach den Olympiasiegen 2016 komplett umbesetzt worden waren. Die Männer verpassten erst zum zweiten Mal in der WM-Geschichte das Finale der besten sechs Boote und wurden Achte, die Frauen treten erstmals seit 1991 ohne Edelmetall die Heimreise an.

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