Russisches Parlamentsmitglied wehrt sich

SID
Der McLaren-Report erschüttert die Sportwelt
© getty

Das russische Parlamentsmitglied Dimitri Swischtschew hat den Abschlussbericht des Sonderermittlers Richard McLaren zu staatlich gelenktem Doping in Russland scharf kritisiert.

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"Das ist das, was wir erwartet haben. Da ist nichts Neues dran, nur gegenstandslose Beschuldigungen gegen uns alle. Wenn du Russe bist, wirst Du für jede einzelne Sünde angeklagt", sagte Swischtschew, der auch Präsident des russischen Curling-Verbandes ist, der Nachrichtenagentur Ria Novosti.

Der kanadische Sonderermittler McLaren hatte am Freitag in London seinen Abschlussbericht vorgelegt. Demnach haben zwischen 2011 und 2015 mehr als 1000 russische Athleten in 30 Sportarten von einem staatlich gelenkten Doping-System profitiert.

Andrea Gotzmann, die Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti Doping Agentur NADA reagierte bestürzt auf den Report. "Die neuen Fakten des Abschlussberichtes machen uns sprachlos.

Die Details über systematisches, organisiertes und perfides Doping im russischen Sport sind erschütternd. Athletinnen und Athleten wurden in ein menschenverachtendes, staatliches System eingebunden", sagte Gotzmann: "Wir fordern nun mit Nachdruck Konsequenzen für die namentlich genannten Personen und Institutionen." Dem Sport hafte jetzt "ein nachhaltiges Glaubwürdigkeitsproblem" an.

"Schlag ins Herz der Integritär und Ethik des Sports"

Als eine der ersten Organisationen reagierte das Internationale Paralympische Komitee auf den Bericht. "Die Ergebnisse sind beispiellos und erstaunlich. Es ist ein Schlag direkt ins Herz der Integrität und Ethik des Sports", schrieb das IPC: "Wir stimmen voll und ganz mit Professor McLaren überein, dass das beste Vorgehen darin besteht, das gebrochene und kompromittierte Anti-Doping-System in Russland zu beheben. Die kürzlich ernannte IPC-Taskforce freut sich auf die enge Zusammenarbeit mit dem russischen Paralympischen Komitee."

Das IPC hatte Russland von den Paralympics in Rio ausgeschlossen und damit strikter reagiert als das Internationale Olympische Komitee, das auf einen kompletten Bann gegen russische Athleten während der Olympischen Spiele verzichtet hatte.

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