Coe verteidigt Ausnahmegenehmigungen

SID
Sebastian Coe glaubt nicht, dass das TUE-System missbraucht wird
© getty

IAAF-Präsident Sebastian Coe (59) hat nach der Veröffentlichung medizinischer Berichte von Top-Athleten durch die russische Hacker-Gruppe Fancy Bear die Ausnahmegenehmigungen zur Verwendung bestimmter Substanzen (therapeutic use exemptions) verteidigt.

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"Ich denke, das TUE-System ist ein gutes System", sagte Coe in einem Interview mit BBC Radio 5: "Müssen wir sicherstellen, dass diese (Ausnahmegenehmigungen) nicht missbraucht werden? Ja, natürlich. Es gibt eine Gefahr der missbräuchlichen Nutzung, aber ich glaube nicht, dass dies generell der Fall ist", sagte Coe, der während seiner Karriere als Mittelstreckenläufer ebenfalls auf die Einnahme eines Asthmasprays angewiesen war. Die Öffentlichkeit könne den TUE vertrauen, sagte Coe, aber das System bedinge permanente Wachsamkeit.

Zuvor hatten Fancy Bear drei Blöcke mit medizinischen Berichten von Top-Athleten veröffentlicht. Unter ihnen befanden sich unter anderem Tennisspielerin Laura Siegemund und die Leichtathleten Robert Harting und Christina Obergföll. Dopingvergehen hat keiner dieser Sportler begangen, da für die aufgeführten verbotenen Substanzen Ausnahmegenehmigungen vorlagen.

Coe regte derweil Umstrukturierungen in der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) an, um Dopingvergehen auf globaler Ebene noch entschlossener entgegenwirken zu können. "Die WADA wurde vor 17 Jahren ins Leben gerufen und hat einen phänomenal guten Job gemacht, aber die Welt hat sich in dieser Zeit dramatisch verändert", sagte Coe. Die WADA sei laut Aussage des zweimaligen Olympiasiegers "hier, um zu bleiben", benötigte jedoch "größere Unabhängigkeit" und müsse "auf ihre Finanzierungsquellen" blicken.

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