NADA widerspricht Issinbajewa

SID
Jelena Issinbajewa und Vladimir Putin in Sotschi
© getty

Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) hat die Vorwürfe des systematischen Dopings in Deutschland durch die russische Stabhochsprung-Olympiasiegerin Jelena Issinbajewa zurückgewiesen.

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"Wir haben ein Meldesystem, mit dem wir unangekündigt kontrollieren. Wir haben eine hohe Qualität der Analytik. Es gibt einen hohen Abschreckungsfaktor", sagte die NADA-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann am Mittwoch in Berlin: "Wir haben kein systematisches Doping, was uns medienwirksam unterstellt wurde."

Issinbajewa hatte am Dienstag in einem Interview unter anderem Deutschland systematisches Doping unterstellt. Beweise lieferte die Weltrekordlerin jedoch nicht. Den derzeit vom Weltverband IAAF suspendierten russischen Leichtathleten droht wegen massiver Dopingvergehen selbst das Olympia-Aus.

Gotzmann hofft nach den zuletzt ans Licht gekommenen Erkenntnissen und Vorwürfen vor allem im russischen Sport auf Konsequenzen. "Das ist ein Tiefschlag für saubere Sportler. Ich erwarte ein starkes Zeichen, auch im Sinne unserer Athleten", sagte sie: "Es müssen zeitnah klare und unmissverständliche Entscheidungen fallen. Ansonsten ist die Glaubwürdigkeit des Sports in Gefahr." Man müsse, so Gotzmann, darüber nachdenken, ob man Länder, in denen systematisches Doping herrscht, zu großen Sportveranstaltungen zulasse.

Laut NADA gab es 2015 in Deutschland bei insgesamt 12.425 Kontrollen 27 Sanktionen wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Richtlinien. Insgesamt wurden 83 mögliche Verstöße festgestellt, daneben gab es außerdem 258 Melde- und Kontrollversäumnisse. Der Gesamtetat der NADA betrug 9,1 Millionen Euro, davon stammen sechs Millionen Euro aus Bundesmitteln.

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