Deutschland-Achter klar geschlagen

SID
Der Deutschland-Achter hatte eine Dreiviertellänge Rückstand auf die Niederlande
© getty

Mit hängenden Köpfen hockten die Ruderer des Deutschland-Achters völlig erschöpft im Dauerregen von Luzern auf ihren Rollsitzen. Das Flaggschiff des DRV musste 68 Tage vor den Olympischen Spielen beim Weltcup auf dem Rotsee gegen die Niederlande eine schmerzhafte Niederlage hinnehmen.

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Zwar rettete die Europameister-Crew um Schlagmann Hannes Ocik vor den USA gerade noch Rang zwei ins Ziel, doch die dreiviertel Länge Rückstand auf den Sieger sorgte im deutschen Paradeboot für Ernüchterung.

"Man muss ganz klar sagen, dass uns die Niederländer keine Chance gelassen haben. Mit so einem Rennen ist man auch Favorit in Rio", sagte Steuermann Martin Sauer: "Ich habe in Luzern noch nie so deutlich verloren."

Bei der Hälfte der Strecke lag der Deutschland-Achter sogar nur auf Platz fünf, ehe auf den zweiten 1000 m die Aufholjagd begann. Die Niederländer, die im Olympia-Jahr traditionell einen starken Achter stellen, legten an der Spitze aber immer wieder zu und ließen das deutsche Großboot nicht entscheidend herankommen.

Nur ein weiterer Podestplatz

"Das ist ärgerlich. Eine dreiviertel Länge ist schon deutlich", sagte Achter-Trainer Ralf Holtmeyer, der aber noch Hoffnung hat: "Es ist noch ein Stück bis Rio. Noch ist nichts entschieden. Wir behalten die Ruhe und arbeiten konsequent weiter."

Gut zwei Monate vor den Sommerspielen blieb der DRV in Luzern ohne Sieg. Außer dem Achter schaffte es nur der Frauen-Doppelvierer auf Rang zwei hinter Polen aufs Podest. "Damit sind wir nicht zufrieden. Sicherlich wollten wir eine Siegleistung haben. Wir werden uns jetzt beraten, aber nicht alles in Frage stellen", sagte Cheftrainer Marcus Schwarzrock.

Der Sieg der Polinnen im Frauen-Doppelvierer kam überraschend. "Wir dachten, dass die Polinnen noch einbrechen. Sind sie aber nicht. Wir müssen in den nächsten Wochen noch ordentlich arbeiten", sagte Schlagfrau Lisa Schmidla.

Die Vize-Europameister Marcel Hacker/Stephan Krüger wurden im Männer-Doppelzweier Vierte. Rang vier belegten auch die WM-Dritten Julia Lier/Mareike Adams im Frauen-Doppelzweier. Der Männer-Doppelvierer kam auf Platz fünf. Die deutsche Flotte hatte nur in fünf der 14 olympischen Klassen das Finale erreicht.

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