Kein deutscher Einer-Ruderer in Rio

SID
Philipp Syring enttäuschte bei der Qualifikation in Luzern
© getty

Erstmals seit 64 Jahren wird kein deutscher Einer-Ruderer an den Olympischen Spielen teilnehmen. Der deutsche Meister Philipp Syring belegte bei der Olympia-Qualifikation in Luzern im Finale den letzten Platz und verpasste damit das Ticket für die Sommerspiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) deutlich.

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Historische Pleite für die deutschen Ruderer: Erstmals seit 64 Jahren wird kein deutscher Einer bei den Olympischen Spielen an den Start gehen. Der deutsche Meister Philipp Syring belegte bei der Olympia-Qualifikationsregatta in Luzern im Finale den letzten Platz und verpasste damit das Ticket für die Sommerspiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) deutlich. Zuletzt war 1952 in Helsinki kein deutscher Einer-Ruderer bei Olympischen Spielen am Start.

Insgesamt ist der Deutsche Ruderverband (DRV) in Rio nur mit zehn Booten vertreten. Vor vier Jahren in London war die deutsche Flotte noch in allen 14 olympischen Klassen am Start. "Es war das Ergebnis, was wir erwartet haben. Wir hatten natürlich den Wunsch, uns in ein oder zwei Klassen mehr zu qualifizieren", sagte Cheftrainer Marcus Schwarzrock dem SID. Verbandspräsident Siegfried Kaidel fügte an: "Wir wissen, wo unsere Baustellen sind. Diese Lücken müssen wir schließen."

Mindestziel erreicht

Neben Syring verpasste auf dem Rotsee am Dienstagabend bei kühler Witterung auch der Frauen-Achter die Olympia-Qualifikation. Am Montag waren Julia Richter (Berlin) im Frauen-Einer und Clemens Ernsting/Peter Kluge (Berlin/Celle) im Zweier ohne Steuermann bereits im Halbfinale ausgeschieden. Einzig der Leichtgewichts-Vierer qualifizierte sich durch Rang zwei im Finale noch nachträglich für die Sommerspiele. "Damit haben wir das Mindestziel erreicht. In den Zielvereinbarungen mit den DOSB wollten wir zehn bis vierzehn Boote qualifizieren", sagte Kaidel. Schwarzrock betonte, dass man am Ziel von zwei bis vier Medaillen festhalten wolle.

Syring fehlten nach 2000 m 14 Sekunden auf Qualifikationsrang drei. "Ich bin mit meinen Kräften am Ende. Ich habe alles gegeben, leider hat es nicht gereicht. Es war aber klar, dass Rio noch einen riesigen Schritt entfernt ist", sagte der Magdeburger und erhielt Unterstützung vom Verbandsboss. "Er hat gut mitgemischt und das Finale erreicht. Ihm kann man keinen Vorwurf machen. Er ist erst 19 Jahre", sagte Kaidel und fügte an: "Nachdem Marcel Hacker in den Doppelzweier gewechselt ist, sitzen unsere sechs besten Skuller im Großboot."

Ex-Weltmeister Hacker machte Syring wenige Augenblicke nach Ende des Rennens Mut. "Leider nicht gereicht. Starke Leistung mit 19 Jahren", twitterte der Routinier.

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