Kirdjapkin verliert Olympia-Gold

SID
Sergej Kirdjapkin war Anfang 2015 überführt worden
© getty

Der derzeit wegen Dopings gesperrte russische Geher Sergej Kirdjapkin verliert seine Goldmedaille der Olympischen Spiele 2012 in London über 50 Kilometer. Der internationale Sportgerichtshof CAS bestätigte einen Einspruch des IAAF und erkannte alle Leistungen Kirdjapkins zwischen dem 20. August 2009 und 15. Oktober 2012 ab.

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Der WM-Titel von 2011 für 3000-m-Hindernisläuferin Julia Saripowa wird ebenfalls annulliert, sie muss ohnehin seit Januar 2015 damit rechnen, auch das Olympia-Gold von London aberkannt zu bekommen.

Die IAAF erklärte, unverzüglich die Streichung der Ergebnisse und die Neuverteilung der Medaillen bei Wettbewerben in ihrer Verantwortung anzugehen. Zudem werde die IAAF das IOC informieren und die gleiche Vorgehensweise bei Olympischen Spielen beantragen. Dies allerdings ist nur noch ein formaler Akt.

Kirdjapkin war Anfang Januar 2015 wegen auffälliger Werte in seinem biologischem Pass rückwirkend ab dem 15. Oktober 2012 für 38 Monate gesperrt worden. Allerdings hatte die russische Anti-Doping-Agentur bei ihm und den anderen Athleten auch, die Ergebnisse nicht für den gesamten Zeitraum der Auffälligkeiten annulliert. Gegen diese "selektiven" Disqualifikation hatte die IAAF Einspruch eingelegt. Seinen WM-Titel von Berlin 2009 über 50 Kilometer hatte Kirdjapkin bereits verloren.

Saripowa war ebenfalls im Januar 2015 für 30 Monate rückwirkend vom 25. Juli 2013 gesperrt worden. Eine Aberkennung des Olympia-Goldes hatte sich damals bereits abgezeichnet, nun muss sie auch WM-Gold ablegen. Die deutschen Starterinnen in London über 3000 Meter Hindernis, Antje Möldner-Schmidt und Gesa Delicitas Krause würden auf die Plätze sechs und sieben vorrücken. Offiziell wird Saripowa noch als Olympiasiegerin geführt.

Auch Kaniskina verlor Medaille

Auch Kaniskina, 2008 in Peking Olympiasiegerin, hatte ihre Silbermedaille zunächst behalten dürfen. Auch in ihrem Fall annullierte der CAS alle Ergebnisse vom 15. August 2009 bis zum 15. Oktober 2012. Die 30-Jährige war ebenfalls rückwirkend zum 15. Oktober 2012 für 38 Monate gesperrt worden, sie ist allerdings inzwischen vom Leistungssport zurückgetreten.

"Wir haben diese Entscheidung erwartet. Unglücklicherweise ist es zu keinem positiven Resultat für uns gekommen", sagte Russlands Verbandschef Dimitri Schljachtin. Verbandsjurist Artjom Patsew bestätigte, dass es keine Widerspruchsmöglichkeit mehr gibt.

Insgesamt gab der CAS der IAAF in insgesamt sechs Einsprüchen bei russischen Leichtahtleten recht. Darunter auch die Fälle des Peking-Olympiasiegers Waleri Bortschin und Bakulins. Der 29-Jährige hatte 2011 im südkoreanischen Daegu triumphiert.

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