Maas fordert härtere Strafen

SID
Bundesjustizminister Heiko Maas will härtere Anti-Doping-Gesetze
© getty

Bundesjustizminister Heiko Maas hat sich für ein möglichst hartes Anti-Doping-Gesetz in Deutschland ausgesprochen. "Doping in Deutschland soll mit Geld- und Freiheitsstrafen geahndet werden. Wir wollen das sehr umfassend machen. Ich finde, je weiter die Regelung ist, umso besser", sagte der SPD-Politiker im "Deutschlandfunk".

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Maas, der das Gesetz gemeinsam mit dem Innen- und Gesundheitsministerium auf den Weg bringen will, hat klare Vorstellungen, wie der Tatbestand des Dopings strafrechtlich erfasst werden soll. "Es soll ein eigenes Stammgesetz werden. Das heißt, wir wollen ein Gesetz machen, das wir Anti-Doping-Gesetz nennen werden und in dem zum Beispiel auch die Vorschriften enthalten sind, die bisher noch im Gesundheitsbereich - also beim Betäubungsmittelrecht etwa - verankert sind. Das soll dann alles zusammengefasst werden."

Die Position des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), dass die strafrechtliche Verfolgung von Dopern im Hochleistungssport die Sportgerichtsbarkeit von Verbänden aushebeln könnte, teilte Maas im DLF-Sportgespräch nicht. Der Justizminister verwies darauf, dass ein Nebeneinander von Strafrecht und Strafrecht bereits in manchen Bereichen des Spitzensports gut funktioniere.

Gesetz frühestens Ende des Jahres

"Es kann ja zum Beispiel im Fußball, wenn jemand ein schweres Foul begeht und mit einer Roten Karte ausgeschlossen und anschließend für mehrere Spiele gesperrt wird, dennoch wegen Körperverletzung strafrechtlich verfolgt werden. Das führt dann auch nicht zu dem Problem, dass Sperren im Sport irgendwie zurückgenommen werden müssen", so Maas weiter.

Der Entwurf für ein deutsches Anti-Doping-Gesetz dürfte frühestens zum Jahresende und damit entgegen früheren Prognosen deutlich später als erwartet vorgelegt werden. Einer der Gründe sind nach Informationen des "Deutschlandfunks" unterschiedliche Auffassungen zwischen Bundesjustiz- und Bundesinnenministerium zur uneingeschränkten Besitzstrafbarkeit von Dopingmitteln.

Vertreter des von Thomas de Maizière geführten Innenministeriums sehen weiter rechtliche Probleme, die uneingeschränkte Besitzstrafbarkeit im Anti-Doping-Gesetz festzuschreiben. Maas hingegen plädiert dafür. In den kommenden Wochen sollen zwischen den eingebundenen Ministerien weitere Abstimmungsgespräche stattfinden.

Artikel und Videos zum Thema