Deutsche Volleyballer schlagen Türkei

SID
Das Team von Trainer Vital Heynen konnte alle drei Spiele gewinnen
© getty

Die deutschen Volleyballer fahren zur WM 2014: Das Team von Bundestrainer Vital Heynen gewann beim Qualifikationsturnier in Ludwigsburg das entscheidende dritte Spiel gegen die Türkei mit 3:0 (25:17, 25:19, 25:19).

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Als ungeschlagener Gruppensieger konnte direkt das Ticket für die Endrunde in Polen (3. bis 21. September) gelöst werden. Zuvor hatte die Auswahl des DVV Kroatien und Estland ebenfalls mit jeweils 3:0 geschlagen.

"Meine Spieler haben gezeigt, dass sie mit dem Druck umgehen können", sagte Heynen: "Das war ein nächster Schritt. Natürlich werden die Gegner bei der WM besser sein. Aber wir wollen mehr als nur überraschen."

Erfolgreiches Länderspieljahr

DVV-Präsident Thomas Krohne meinte: "Unsere Nationalmannschaft hat sich nochmals weiterentwickelt und verdient das Turnier und das damit verbundene WM-Ticket gewonnen. Unsere Männer bieten hochattraktiven modernen Volleyball, und ich bin für die nächsten Aufgaben in diesem Jahr sehr zuversichtlich."

Die dritte in Folge und die insgesamt sechste WM-Teilnahme krönt für die DVV-Herren ein erfolgreiches Länderspieljahr, in dem der Olympia-Fünfte von 2012 bei der EM in Dänemark und Polen den sechsten Platz belegte und die Weltliga als Siebter abschloss. Die Auswahl der ehemaligen DDR hatte bei sieben WM-Teilnahmen 1970 den bisher einzigen Titel nach Deutschland geholt.

Olympia im Visier

Heynen hatte das Quali-Turnier am Neckar zuvor als "wichtigstes für die kommenden fünf Jahre" bezeichnet. "Wenn wir das Turnier nicht gewinnen, müssen wir die Klappe halten", sagte er.

In Polen geht es für die größten deutschen Mannschaftssportler nun auch um Weltranglistenpunkte, um den Weg zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro möglichst gegen einfache Gegner bestreiten zu können. Derzeit ist Deutschland Zehnter der Welt.

Gegen die Türkei, die am Vorabend in einem Kraftakt gegen Kroatien (3:2) einen Punkt liegen gelassen hatte, begann das Heynen-Team extrem selbstbewusst und überstand auch die hitzige Anfangsphase, die von strittigen Schiedsrichterentscheidungen geprägt war, schadlos.

DVV-Auswahl behält die Nerven

3650 Zuschauer in der ausverkauften MHP Arena sorgten erneut für eine beeindruckende Stimmung, Heynen begann früh, sein Team von der Seitenlinie zu beruhigen. Die ebenso klare wie verdiente 16:8-Führung zur zweiten technischen Auszeit ließen sich die Hausherren nicht mehr nehmen.

Nach starkem Beginn im zweiten Durchgang verlor Deutschland zunächst den Faden und schenkte den Gästen durch Unkonzentriertheiten und missglückte Absprachen am Netz einfache Punkte. Dennoch behielt die DVV-Auswahl die Nerven: Starspieler Georg Grozer verwandelte den ersten Satzball - ab diesem Zeitpunkt stand Deutschland als bester Gruppenzweiter fest.

Mit dem Selbstvertrauen, das WM-Ticket sicher in der Tasche zu haben, zeigten die Nationalspieler auch im Schlussabschnitt starke Angriffe und bestätigten die seit Monaten aufsteigende Formkurve. Punktbester Spieler war Außenangreifer Denis Kaliberda mit 16 Zählern.

Dank an Publikum

Bereits am Freitag war das Heynen-Team verheißungsvoll in das Turnier gestartet. Gegen den Weltranglisten-52. Kroatien gewann es trotz einiger Wackler am Ende souverän, beim 3:0 gegen Estland am Samstag schien das Team seine anfängliche Nervosität endgültig im Griff zu haben.

Heynen hob ausdrücklich die Bedeutung des lautstarken Publikums hervor. In der Türkei, sagte er vor der ersten Angabe, wäre die Qualifikation "fast unmöglich" gewesen. Schon zu den ersten beiden Partien waren insgesamt 5723 Zuschauer in die Arena geströmt.

Am Sonntagnachmittag gewann zudem Estland, das zum Auftakt 0:3 gegen die Türkei verloren hatte, in einem bedeutungslosen Spiel 3:1 (25:17, 23:25, 25:21, 25:18) gegen Kroatien. Beide Teams hatten nach zuvor zwei Niederlagen keine Chance mehr auf ein WM-Ticket.

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