Van Gerwen feiert Comeback-Sieg

Von Benjamin Wahlen
Michael van Gerwen steht bei der WM im Viertelfinale
© getty

Michael van Gerwen ringt bei der Darts-WM in London Gary Anderson nieder und steht im Viertelfinale. Adrian Lewis und James Wade haben weniger Probleme mit ihren Gegnern. Nach zwei irren Viertelfinals zogen Peter Wright und Simon Whitlock ins Semifinale ein.

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3. Runde

Adrian Lewis (ENG) - Mervyn King (ENG) 4:1 (3:0, 3:2, 3:0, 1:3, 3:1)

Erst im vierten Satz brach die makellose Bilanz von Lewis, der bisher noch keinen einzigen Satz abgegeben hatte. Nachdem es zunächst nach einem weiteren Durchmarsch des Jackpots aussah, fightete sich King zurück in die Partie und sicherte sich mit einem 74er-Finish den Anschluss.

Das Niveau des Matches war allerdings nicht mit den Achtelfinalspielen von Freitag zu vergleichen - beide Spieler kamen nicht über einen Average von knapp 90 hinaus. Beeindruckend war nur Lewis' Check Out Percentage von fast 55 Prozent.

Als Lewis 115 im fünften Satz auswarf, nachdem sein Gegenüber sich Tops gestellt hatte, war die Gegenwehr des Kings gebrochen und das Match entschieden. The Jackpot zieht damit in die nächste Runde ein und trifft dort auf James Wade.

James Wade (ENG) - Devon Petersen (RSA) 4:0 (3:2, 3:1, 3:1, 3:2)

Klare Kiste für Wade, der dem einzig ungesetzten Spieler der WM keine Chance ließ und souverän in das Viertelfinale einzieht.

Welche Statistik der beiden Kontrahenten man auch vergleicht, an diesem Tag war The Machine einfach in allen Belangen besser. Ein Average von fast 100, eine Check Out Percentage von über 50 Prozent und etliche Würfe mit 140 oder mehr Punkten: Wade war nicht zu stoppen.

Petersen, der Justin Pipe zuvor eindrucksvoll aus dem Turnier geworfen hatte, konnte dem Engländer nicht viel entgegensetzen, auch wenn er eine für seine Verhältnisse ansprechende Leistung im Ally Pally zeigte. Mit einer 180, gefolgt von einem 121er-Finisch sorgte Wade im vierten und damit letzten Satz für die Entscheidung.

Michael van Gerwen (NED) - Gary Anderson (SCO) 4:3 (2:3, 3:2, 0:3, 2:3, 3:2, 3:2, 3:1)

Was für ein Comeback! Nachdem Taylor und van Barnefeld schon frühzeitig die Segel streichen mussten, hat Top-Favorit van Gerwen das Aus im Achtelfinale gerade noch abwenden können.

Gegen Gary Anderson fand der Niederländer nie richtig ins Spiel und lag schon nach vier Sätzen mit 1:3 zurück. Zu stark war der Flying Scotsman, der insgesamt zwölf Mal die 180 warf und mit fast 45 Prozent auscheckte. Was Mighty Mike in den folgenden Sätzen zeigte, war allerdings schlichtweg Weltklasse.

Mit dem Rücken zur Wand sicherte er sich die Sätze fünf, sechs und sieben. Er schraubte seinen Average von knapp 90 auf über 100 hoch, fand sich beim Finish bei 40 Prozent ein und warf mehrere 13-Darter.

Viertelfinale

Peter Wright (SCO) - Wes Newton (ENG) 5:4 (1:3, 2:3, 3:2, 3:1, 2:3, 3:2, 3:1, 0:3, 5:3)

Was für ein Auftakt in die Viertelfinals! Beide Kontrahenten spielten auf demselben Niveau. Wright scorte fantastisch und Newton glich seinen niedrigeren Average durch eine bessere Quote auf den Double-Felder aus (48,84:38,6 Prozent).

Schon nach dem vierten Satz schien das Momentum klar auf Snakebites Seite, als er mit einem krachenden 164er Finish zum 2:2 nach Sätzen ausglich. Doch Newton, der die ersten beiden Sätze gewonnen hatte, fand auf jede Glanzleistung seines Gegners eine Antwort.

Noch im siebten Satz traf Wright die Doppel mit spielender Leichtigkeit. Direkt danach glich der Warrior aber eiskalt zum 4:4 aus - und wie! Mit 170, dem höchstmöglichen Checkout, zwang er Wright in den Entscheidungssatz. Die Vorentscheidung schien schon im zweiten Leg gefallen.

Wright sicherte sich nach seinem sechsten Maximum auch das Break. Danach flatterten aber die Nerven. Vier Matchdarts ließ der Schotte bei eigenem Aufschlag aus. Newton schaffte den Anschluss, feuerte danach seinen frenetisch bejubelten zwölften 180 raus.

Bis zum 4:3 gab keiner seinem Kontrahenten mehr eine Chance zum Break, dann erhöhte Wright seinen Average auf 95,85 und zog zum ersten Mal in seiner Karriere ins Halbfinale der Weltmeisterschaft ein. Dagegen scheiterte Newton schon zum vierten Mal in Folge im Viertelfinale.

Simon Whitlock (AUS) - Ian White (ENG) 5:4 (3:1, 3:2, 3:1, 2:3, 3:1, 1:3, 1:3, 1:3, 4:2)

Wird das die WM der verrückten Viertelfinals? Das Aufeinandertreffen von Wizard und Diamond startete wie erwartet: Elf Sätze in Folge hatte Whitlock schon bei diesem Turnier gewonnen, auch die ersten drei seines Viertelfinals beendete der Australier siegreich.

Doch dann kämpfte sich White nach anfänglichen Problemen auf den Doppeln ins Match und beendete die schier unglaubliche Serie. Er nahm The Wizard nicht nur vier Sätze ab, sondern zwang ihm nach dem zwischenzeitlichen 1:4 mit einem Average, der dauerhaft an der 100er Marke kratzte, tatsächlich die Entscheidung im neunten auf.

Dann wurde es bitter: Whitlock ließ die Chance zum Break doppelt aus, doch White konnte von 76 nicht checken. Der Magier sicherte sich doch noch das Break und erarbeitete sich mit seinem 15. 180 die ersten beiden Matchdarts, die er beide an der Doppel-Acht vorbeiwarf. Erst beim vierten Versuch reichte es für den Australier endlich zum Halbfinaleinzug, dabei hatte er sowohl den niedrigeren Average (95,77:98,41) als auch die niedrigere Checkout-Percentage (37,5:42,22).

Der SPOX-Favoritencheck zur Darts-WM

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