WM-Bronze für Hambüchen

SID
Fabian Hambüchen hat bei der WM in Antwerpen noch zwei weitere Eisen im Feuer
© getty

Von ganz hinten bis zur Bronzemedaille: Nach einer grandiosen Aufholjagd hat sich Fabian Hambüchen im Mehrkampffinale der Kunstturn-Weltmeisterschaften noch bis auf den dritten Platz gekämpft.

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24. und Letzter war der Olympia-Zweite aus Wetzlar nach dem ersten von sechs Durchgängen, am Ende der dramatischen Entscheidung schrie er im Sportpaleis von Antwerpen die Erleichterung über seine insgesamt 21. internationale Medaille förmlich heraus.

Der Wahl-Kölner ging besonders in der Schlussphase höchstes Risiko und belohnte sich damit selbst. Am Reck packte Hambüchen die schwierigste seiner Kürvarianten aus (Ausgangswert 7,4) und erhielt für seine Übung 0,3 Zähler mehr als im Vorkampf. Das Finalergebnis im Mehrkampf mit 89,332 Punkten reicht dem Ex-Europameister auch für die Qualifikation zur lukrativen Weltcupserie 2013/2014.

Ushimura holt vierten WM-Titel

Nichts zu deuteln gab es an der erfolgreichen Titelverteidigung von Olympiasieger Kohei Ushimura. Der 24 Jahre alte Japaner holte sich binnen vier Jahren seinen vierten WM-Titel im Sechskampf und lag mit 91,990 Punkten klar vor seinem Landsmann Ryohei Kato (90,032) und Hambüchen "Normalerweise ist Kohei unschlagbar", hatte Hambüchen schon vor der Entscheidung gesagt.

Dabei hatte der Wettkampf vor 3000 Zuschauern für Hambüchen alles andere als glücklich begonnen. Am Seitpferd, ohnehin seine Schwachstelle, verpatzte der 25-Jährige den Abgang und fand sich ganz am Ende des Klassements wieder.

Wie fast immer von seinem Vater Wolfgang betreut, fand der Olympia-Zweite von London am Reck in der Folgezeit jedoch immer besser in den Wettkampf und arbeitete sich von Runde zu Runde weiter nach vorn. 17. war der Hesse nach den Ringen, nach einem nahezu perfekten Jurtschenko mit zweieinhalb Schrauben war er nach dem Sprung bereits auf Rang 13 vorgerückt.

Verbesserung am Barren

Und der Vormarsch ging weiter. Auch am Barren gab sich der ehemalige Reck-Weltmeister keine Blöße, verbesserte sich auf den zehnten Platz, die "Fabi, Fabi"-Sprechchöre seiner deutschen Fans waren immer deutlicher zu vernehmen.

Hambüchen hat bei der WM in der belgischen Diamantenmetropole zwei weitere Eisen im Feuer. Am Samstag startet er im Endkampf am Boden und auch für das Reckfinale am Sonntag ist er zusammen mit seinem Teamkollegen Andreas Bretschneider aus Chemnitz qualifiziert.

Die Welttitelkämpfe werden am Freitag mit der Mehrkampf-Entscheidung bei den Frauen fortgesetzt. Für den Deutschen Turner-Bund geht die Olympia-Zehnte Elisabeth Seitz aus Mannheim an die Geräte.