Bach: Sportler müssen geschützt werden

SID
Thomas Bach will den absoluten Schutz für die Sportler bei den olympischen Winterspielen
© getty

Der Schutz der Sportler vor Diskriminierung hat für den neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi höchste Priorität.

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Der Fecht-Olympiasieger von 1976 verdeutlichte angesichts des umstrittenen Anti-Homosexuellen-Gesetzes in Russland seine Haltung am Samstagabend im "Aktuellen Sportstudio": "Meine Meinung ist, dass die Spiele geschützt werden müssen, dass sich die Athleten vollkommen diskriminierungsfrei bewegen können müssen und dass die Athleten auf der anderen Seite auch geschützt werden müssen und auch geschützt werden wollen vor politischer Inanspruchnahme in allen möglichen Bereichen."

Bach, am vergangenen Dienstag in Buenos Aires zum ersten deutschen Chef des Internationalen Olympischen Komitees gewählt, ist zuversichtlich, dass es während der Spiele keine Diskriminierung geben wird. "Das wird nicht passieren", sagte der 59-Jährige und betonte: "Hier gibt es die entsprechenden Zusagen auch der russischen Regierung, auch des Staatspräsidenten, dass die Olympische Charta vollen Respekt genießt."

IOC machtlos

Vor und nach den Spielen sei das IOC jedoch machtlos. "Das IOC ist kein übernationales Parlament, das außerhalb der Olympischen Spiele nationales Recht souveräner Staaten ändern kann."Vor dem Dialog mit Politikern scheut sich Thomas Bach nicht. Vor den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro will er angesichts der sozialen Spannungen im größten Land Südamerikas den Dialog suchen.

"Ich werde rechtzeitig vor den Spielen nach Brasilien reisen, um hier mit der Regierung die Gespräche zu führen und sie auch zu ermutigen, die Gespräche mit diesen Menschen zu führen. Das hat keinen Sinn, wenn das hier in einem isolierten Kreis stattfindet. Man muss die Bedenken dieser Menschen ernst nehmen und muss mit ihnen sprechen", betonte der Tauberbischofsheimer.

Proteste in Brasilien

Beim Confed Cup im Sommer 2013 in Brasilien hatte es zahlreiche Proteste der Bevölkerung gegen die ihrer Meinung nach viel zu hohen Kosten auch für die WM 2014 und Olympia gegeben. "Man muss deutlich machen, welche positiven Wirkungen Olympische Spiele auch auf eine Stadt, ein Land haben, wie wir das in London jetzt so hervorragend gesehen haben. Ein braches Stadtviertel wurde neu entwickelt. Ähnliches passiert in Rio de Janeiro, Wohnungen werden im Olympischen Dorf gebaut, die auch als Sozialwohnungen dienen. Infrastruktur wird verbessert und damit auch nachhaltig die Wirtschaftskraft. Das ist noch nicht durchgedrungen", so Bach.

Am Montag wird sich Bach nach seiner IOC-Wahl von vielen Ämtern trennen. "Am Montag wird der Tag vieler Rücktritte sein. Ich werde dort zurücktreten als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, werde niederlegen müssen meine Funktion im Internationalen Sportschiedsgerichtshof, werde zurücktreten als Präsident der Arabisch-deutschen Industrie- und Handelskammer, und ich glaube, es ist noch rund ein Dutzend Positionen mehr in verschiedenen Bereichen", äußerte Bach.