FAZ: Seit 1976 systematisches Doping

SID
Inzwischen wird im Sport rigoros gegen Doping vorgegangen
© getty

Spätestens 1976 hat es im westdeutschen Sport systematisches Doping gegeben. Dies belegt ein Dokument, das der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegt.

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Laut "FAZ" hat der frühere Olympiaarzt Armin Klümper vor Olympia in Montreal die Versorgung von Kaderathleten des Bundes Deutscher Radfahrer unter anderem mit Anabolika ins Auge gefasst. Der von den Athleten damals hoch geschätzte Professor, heute 78 Jahre alt und in Südafrika lebend, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Ehemalige Athleten und ein früherer Arzt aus dem Radsport behaupten, Klümpers Plan oder schon damals verbotenen Anabolika von ihm erhalten zu haben.

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Laut seines "Grundplanes" empfahl der Mediziner den Athleten von Februar 1976 an bis zu den Sommerspielen im Juli, wann sie die Anabolika Deca-Durabolin und Megagrisevit einnehmen sollten. Im "Rennprogramm", das "mindestens 3x vorher in anderen Rennen erprobt werden" müsse, legte er den Radrennfahrern nahe, "mindestens 4, besser 6 Tage vorher 1 Amp. Megagrisevit i.m. (intramuskulär)" zu verwenden. Die Dosierung war allerdings, verglichen mit den Einnahmegewohnheiten dopender Bodybuilder, gering.

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