Louganis kritisiert Anti-Homosexuellen-Gesetz

SID
Greg Louganis hat sich gegen das umstrittene Anti-Homosexuellen-Gesetz ausgesprochen
© getty

Wasserspringer-Idol Greg Louganis hat das russische Anti-Homosexuellen-Gesetz kritisiert, sich aber gegen einen Boykott der Olympischen Spiele 2014 in Sotschi ausgesprochen.

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"Dieses Gesetz zeigt von rückwärtsgewandtem Denken! Liebe ist Liebe, Sexualität ist keine Wahl. Du bist, wer du bist", sagte Louganis, der im Herbst seinen Freund heiratet, im Interview mit der Welt am Sonntag: "Boykotte aber helfen vielleicht in der Politik und Wirtschaft, aber nicht im Sport. Und sie schaden den falschen Personen, insbesondere bei Olympia."

Der 53 Jahre alte Amerikaner gilt als einer der besten Wasserspringer der Geschichte und gewann als einziger Mann die Wettkämpfe vom 3-m-Brett und Turm bei zwei aufeinander folgenden Olympischen Spielen (1984 und 1988). Noch während seiner aktiven Karriere hatte er sich offen zu seiner Homosexualität bekannt, würde das aber nicht jedem raten: "Jeder muss seine Entscheidung treffen. Es erfordert viel Mut - immer noch."

HIV-Diagnose verschwiegen

Greg Louganis hatte 1988, sechs Wochen vor den Olympischen Spielen in Seoul, die HIV-Diagnose erhalten, dies aber zunächst verschwiegen. In der Qualifikation des 3-m-Wettbewerbs in Südkoreas Hauptstadt schlug er dann mit dem Kopf auf das Brett und zog sich dabei eine blutende Wunde zu. Diese wurde von einem Arzt ohne Handschuhe versorgt, der von der HIV-Infektion nichts wusste.

"In dem Moment war es in der Tat unverantwortlich, dem Arzt nichts zu sagen. Dann war da aber dieses große Geheimnis. Ich war gelähmt vor Angst, insbesondere, als der Arzt fertig war. Ich fühlte Schuld", sagte Louganis. Der Arzt wurde später negativ getestet.