Dritter Sieg: DVV-Team im Viertelfinale

SID
Das DVV-Team um Interims-Kapitän Simon Tischer spielte bisher eine tolle EM
© getty

Mit einer fast makellosen Bilanz sind die deutschen Volleyballer bei der EM in Polen und Dänemark ins Viertelfinale eingezogen. Mit einem 3:0 (25:13, 25:23, 25:20) gegen Tschechien im abschließenden Vorrundenspiel setzte die Mannschaft von Vital Heynen ihren Höhenflug fort, nach dem Auftaktsieg gegen Russland (3:0) hatte sich das Team lediglich im zweiten Spiel gegen Bulgarien (3:2) einen Punkt entgehen lassen.

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"Ich bin unglaublich stolz auf diese fantastischen Jungs, mit dieser Mannschaft ist alles möglich", sagte Heynen. Interimskapitän Simon Tischer ergänzte: "Wir wollten heute unbedingt gewinnen, um Erster zu sein, das war das Ziel. Wir sind stolz, in dieser Hammergruppe Platz eins erreicht zu haben."

Als Spitzenreiter zog das Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) direkt in die Runde der letzten Acht am Mittwoch ein. Dort trifft der Olympia-Fünfte auf den Sieger der Play-off-Begegnung zwischen dem Zweiten der Gruppe B und Bulgarien.

Der eigene Gruppengegner beendete die Vorrunde nach einem 1:3 (19:25, 25:23, 14:25, 19:25) gegen Russland auf dem dritten Platz. Somit könnte es neben einer Neuauflage des zweiten Gruppenspiels am Mittwoch in Danzig auch gegen Co-Gastgeber Polen gehen, dem in der Gruppe B noch Rang zwei winkt.

Nur zwei Jahre nach dem blamablen EM-Vorrundenaus ist es Heynen gelungen, ein schlagkräftiges junges Team zu formen, dass an guten Tagen mit der Weltspitze mithalten kann. Die Auswahl DVV bewies in der Vorrunde nicht nur teilweise außergewöhnliches Können, sondern auch Nervenstärke und Kampfgeist.

Deutsche nutzten Schwächen der Tschechen aus

"Gegen die Tschechen müssen wir wieder von Beginn an guten Volleyball zeigen", hatte Heynen vor dem letzten Gruppenspiel gefordert. Das nahmen sich seine Schützlinge zu Herzen und nutzten die Schwächen des Tabellenletzten in der Abwehr konsequent aus. Stark verbessert präsentierte sich der Weltranglistenzehnte im Vergleich zum Vortag besonders im Aufschlag. Der Block um den zum ersten Mal in die Startformation berufenen Markus Böhme stand sicher, der tschechische Angriff fand kaum eine Lücke. Entsprechend deutlich ging der erste Durchgang an die Deutschen.

"Jetzt müssen wir weiter unsere Leistung bringen, sonst war das Ganze nur eine schöne Momentaufnahme", hatte Georg Grozer im Vorfeld gewarnt, doch seine Bedenken wurden zerstreut. Zwar leistete sich das DVV-Team um den nach einer Schulter-Operation wiedergenesenen Diagonalangreifer im zweiten Satz leichte Konzentrationsschwächen, zeigte dann aber wieder seine Klasse.

Erste Zielvorgabe bereits erreicht

Am Samstag hatte Deutschland die hervorragenden Leistungen aus dem sensationellen Auftaktspiel gegen den Olympiasieger noch nicht bestätigen können. "Wir spielen scheiße", hatte es auch Heynen gnadenlos auf den Punkt gebracht. Doch die Mannschaft, die mit fünf EM-Debütanten antritt, biss sich in einer wahren Nervenschlacht gegen den Weltliga-Vierten Bulgarien durch und hatte damit schon das Ticket für die Play-off-Runde in der Tasche. Diesen Umweg muss die DVV-Auswahl nun nicht mehr nehmen.

"Das war der zweite Sieg bei der EM gegen eine zweite große Mannschaft, einen dritten hatten wir schon unter der Woche gegen Italien. Wir stehen nicht nur für Disziplin und gute Abwehrarbeit, sondern auch für Durchhaltevermögen", sagte Heynen.

Durch die sichere Play-off-Teilnahme hatte die Mannschaft um Interims-Kapitän Simon Tischer die erste Zielvorgabe bereits erreicht und zugleich erfolgreich Revanche für das bittere Viertelfinal-Aus gegen Bulgarien beim Olympia-Turnier 2012 in London genommen. Nun darf das verjüngte Team sogar von der Finalrunde in Kopenhagen träumen.