Arndt für Boykott von Olympia in Sotschi

SID
Judith Arndt (r.) lebt selbst in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung
© getty

Die viermalige Rad-Weltmeisterin Judith Arndt hat das russische Anti-Homosexuellen-Gesetz scharf kritisiert und sich gegen Olympische Winterspiele 2014 in Sotschi ausgesprochen.

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"Man sollte Sotschi boykottieren", sagte Arndt dem Internet-Radiosender Sport1.fm. Die 37-Jährige, die in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebt, glaubt aber, dass es nicht so kommen wird: "Für Sportler ist Olympia das Größte überhaupt. Da stellen die Athleten das Event über das Menschliche. Darum glaube ich nicht an einen Boykott."

Arndt, die selbst drei olympische Medaillen gewonnen hat (zweimal Silber, einmal Bronze), ist dagegen, dass Olympia in Ländern stattfindet, in denen gegen Menschenrechte verstoßen wird. "Man sollte Olympia einfach nicht nach Russland vergeben. Auch neben diesem Gesetz ist das System in Russland menschenverachtend. Darum sollten solche Länder diese Events nicht ausrichten dürfen - das gleiche gilt auch für China und Peking 2008."

In Russland ist es seit kurzem strafbar, Minderjährige über homosexuelle Lebensformen zu informieren. Auch öffentliche Küsse gleichgeschlechtlicher Partner sind in dem Verbot inbegriffen. Selbst habe sie in ihrer langen und erfolgreichen Karriere jedoch nie Angriffe wegen ihrer sexuellen Orientierung erlebt. Arndt hatte ihre Laufbahn im vergangenen Jahr beendet.

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