O'Sullivan steht im Achtelfinale

Von Stefan Petri / Gunnar Beuth
Trotz langer Wettkampfpause machte Ronnie O'Sullivan mit Marcus Campbell kurzen Prozess
© getty

Titelverteidiger Ronnie O'Sullivan hat die zweite Runde der Snooker-WM in Sheffield erreicht. Gegen den Schotten Marcus Campbell hatte der 37-Jährige beim 10:4 keine Mühe und führte schon nach der ersten Session mit 7:2 Frames. Ricky Walden führt nach Session eins sogar mit 8:1 gegen Michael Holt, der frühere Weltmeister Shaun Murphy führt gegen Landsmann Martin Gould knapp mit 5:4.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Das altehrwürdige Crucible Theatre drohte zu explodieren, als MC Rob Walker zum Auftakt der Weltmeisterschaft Ronnie O'Sullivan als letzten Spieler der Auftaktsession in die Halle bat. Zu lange war der Superstar der Snooker-Szene dem Tisch fern geblieben. Er ist das Zugpferd des Sports, alleine O'Sullivan kann eine Halle fülle.

In Runde eins hatte man ihm Marcus Campbell zugelost, der im Vergleich zu O'Sullivan deutlich langsamer spielt, das Tempo eines Frames gerne verschleppt. Am Ende war der Schotte ohne Chance, musste sich mit 4:10 geschlagen geben und hat damit auch im vierten Versuch kein Spiel im Crucible Theatre gewonnen.

O'Sullivan mit starkem Auftakt

O'Sullivan begann furios. In Windeseile rannte er um den Tisch und schien gar auf Maximum-Kurs, bevor er über Blau gehen musste und das Century nicht gelang. Campbell hatte seine Probleme, kam nicht richtig in die Bälle. Zwar holte er sich den Frame zum 1:1, fand aber nicht zu seinem langen Spiel und war gerade bei taktischen Duellen unterlegen.

O'Sullivan hatte schon im letzten Jahr mit knackigem Safe-Spiel aufgewartet und trieb Campbell immer wieder zu Fehlern. Mit Breaks von 82, 71 und 85 spielte sich der Weltmeister eine schnelle Führung heraus, führte nach der ersten Session 7:2. Es war ohnehin nicht der Tag der Qualifikanten, denn am anderen Tisch kam Michael Holt mit 1:8 gegen Ricky Walden unter die Räder.

Am Abend hätte Marcus Campbell nun ein Wunder gebraucht, um Ronnie O'Sullivan noch abzufangen. Doch wie in der ersten Session kam der Schotte nicht richtig in die Bälle, hatte ein höchstes Break von 55 Punkten gespielt. Anders O'Sullivan, der mit einer 102 und einer 90 auf 9:2 davon zog. Campbell wehrte sich und schaffte noch das 4:9, musste sich dann aber geschlagen geben.

Murphy führt gegen Gould

Mit Spannung war auch der erste Auftritt von Jack Lisowski erwartet worden, der es in Runde eins mit Barry Hawkins zu tun bekam. Lisowksi gilt als das große Talent in der Snooker-Szene, liegt allerdings nach der ersten Session mit 3:6 im Hintertreffen. Bis dahin verlief sein Debüt durchaus ansprechend und noch hat er alle Chancen, den Sprung ins Achtelfinale zu schaffen.

Auf einem guten Weg befindet sich auch Shaun Murphy, der Weltmeister von 2005. Gegen Martin Gould drohte Murphy dabei früh den Anschluss zu verpassen. Schnell lag er mit 0:2 hinten, produzierte zu viele Fehler, die sein Gegner gnadenlos bestrafte. Knackpunkt seiner 5:4-Führung war Frame drei, als er bereits Snooker benötigte.

Mit viel Geduld trieb er Gould in die Fouls, stahl den Frame zu 1:2. Ein sehr wichtiger Frame für Murphy, der danach besser ins Match fand und dank einer 112 mit 3:2 in Führung ging, später beim 5:3 auch die Chance zu einer kleinen Vorentscheidung hatte. Doch Gould behielt die Nerven und verkürzte noch auf 4:5.

Mit gleichem Ergebnis trennten sich auch Mark Williams und Michael White. Williams hatte bisher eine schwache Saison gespielt und es war fraglich, wie er sich zum Auftakt präsentieren würde. So war es auch der 21-jährige White, der zunächst das Match bestimmte und mit Breaks von 87, 55, 67 und 57 plötzlich 4:1 führte. Williams spielte danach seine Erfahrung aus und schaffte den Ausgleich, bevor White einen umkämpften letzten Frame nach Hause brachte.

Walden im Eiltempo gegen Holt

Ricky Walden zeigte gegen Michael Holt Snooker der Extraklasse und fabrizierte schon im dritten Frame ein 140er-Break. Beim Stande von 0:6 aus seiner Sicht holte Holt mit einem Break von 54 den bisherigen Ehren-Frame, am Sonntagmorgen muss er aber schon ein mittelschweres Wunder schaffen, um die nächste Runde zu erreichen.

Am Sonntag steigen unter anderem Graeme Dott, Peter Ebdon und John Higgins ins Turnier ein.