Nach Olympia-Aus: Ringer-Verband gibt Fehler zu

SID
In London 2012 sorgte Ringen noch für Furore - 2020 soll es bei Olympia fehlen
© Getty

Die neue Spitze des Ringer-Weltverbands FILA hat nach dem Ausschluss der Sportart aus dem olympischen Programm Fehler des Verbands eingeräumt.

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"Wir waren schlechte Nachbarn. Unser Beitrag zur olympischen Bewegung war in der Vergangenheit ein wenig problematisch", sagte Interimspräsident Nenad Lalovic nach einem Treffen der FILA-Verantwortlichen in Phuket/Thailand.

Der Serbe sparte nicht mit Kritik an seinem Vorgänger Raphael Martinetti, der nach einem Misstrauensvotum des Präsidiums am Samstag zurückgetreten war. Nach Ansicht von Lalovic, der den Weltverband bis zu einer außerordentlichen Sitzung der FILA-Exekutive im September in Budapest führen soll, hat der Schweizer die Entwicklung verschlafen. "Niemand im Präsidium wusste, dass sich eine IOC-Kommission mit problematischen Sportarten beschäftigt. Warum wir diese Information nicht hatten, ist eine Frage, die geklärt werden muss", sagte Lalovic.

Ausschluss soll abgewendet werden

Der neue FILA-Chef kündigte für die kommenden Wochen eine verstärkte Lobby-Arbeit an, um den Olympia-Ausschluss doch noch zu verhindern. Die endgültige Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wird erst im September fallen. "Ich werde versuchen, so viele IOC-Mitglieder wie möglich zu treffen, um zu erfahren, was wir ändern müssen. Wir müssen jetzt alles tun, um den Schaden zu reparieren", sagte Lalovic.

Die IOC-Exekutive hatte am vergangenen Dienstag überraschend beschlossen, die klassische Sportart aus dem Programm für die Sommerspiele 2020 zu streichen. Darauf hatte die weltweite Ringer-Gemeinde mit Entsetzen und Entrüstung reagiert.