Zielvereinbarungen: Farbe der Medaille tabu

SID
"Bronze, Silber und Gold hab' ich nie gewollt" - Die Anzahl der Medaillen zählt jetzt
© Getty

Nach dem großen Wirbel um die Veröffentlichung der Zielvereinbarungen für die Olympischen Spiele 2012 in London geht der deutsche Sport in Zukunft neue Wege.

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Mit Blick auf Olympia 2016 in Rio de Janeiro wird nicht mehr angegeben, wieviel Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen ein einzelner Verband anvisiert. Statddessen soll nur noch die Anzahl der Medaillen genannt werden.

"Die Farbe der Medaillen wird nicht mehr genannt. Stattdessen werden Korridore angegeben", sagte Rainer Brechtken, Präsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB), dem SID. Der DTB hatte am Donnerstag mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Bundesinnenministerium (BMI) seine Gespräche über die Zielvereinbarungen. In den nächsten Wochen sollen die Gespräche mit den weiteren Verbänden abgeschlossen werden.

Diskussion um Vorgabe und Ziele

"Wir haben die Ziele mit Blick auf Olympia für drei Phasen festgelgt. Das bezieht sich zum einen auf die Qualifikation, auf die Frage, wieviele Athleten kommen ins Finale und wieviele Medaillen sind schließlich möglich", sagte Brechtken. Wenn alle Gespräche mit den Verbänden abgeschlossen sind, sollen die Zahlen veröffentlicht werden.

Über die Zielvereinbarung und die Förderung hatte es während und nach den Olympischen Spielen in London eine breite Debatte gegeben. Wie während der Spiele bekannt wurde, waren nach Peking 2008 für die Spiele vier Jahre später als Ziel insgesamt 28 deutsche Siege und 86 Medaillen angepeilt worden. Heraus kamen 11 Siege und 44 Medaillen.

Sport und Politik hatten die Vereinbarungen für London zunächst geheim gehalten und dafür viel Kritik eingesteckt. Journalisten der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung hatten gegen die Geheimhaltung geklagt und vor Gericht erzwungen, dass die Vereinbarungen öffentlich gemacht werden müssen.

Der Medaillenspiegel von Olympia 2012