Hambüchen gewinnt DM-Titel am Reck

SID
Am Reck konnte Fabian Hambüchen schon zum achten Mal die Konkurrenz hinter sich lassen
© Getty

Fabian Hambüchen hat sich mit drei Titeln zum erfolgreichsten Turner der deutschen Meisterschaften gekrönt. Mit 16,10 Punkten war der Weltmeister von 2007 am Sonntag an seinem Paradegerät Reck nicht zu schlagen. Seine dritte Goldmedaille sicherte er sich am Boden (14,90). Am Reck ist Hambüchen bei deutschen Meisterschaften nun seit 2005 ungeschlagen.

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40 Tage vor den Olympischen Spielen versprüht Deutschlands Turnstar Fabian Hambüchen Goldglanz. Bei den deutschen Meisterschaften in Düsseldorf sammelte der 24-Jährige aus Wetzlar drei Titel und meldete bei seinem starken Comeback auch für London Medaillenambitionen an. Nach grandiosen 91,10 Punkten im Mehrkampf schwang er sich an seinem Paradegrät Reck zum achten Titel nacheinander auf. Zudem verbuchte er Platz eins am Boden.

"Jetzt haben wir bis Olympia noch genug Zeit, um jeden kleinen Fehler auszumerzen", sagte Hambüchen. Vor allem der Boden-Titel sei eine "schöne Überraschung" gewesen. "Da hat sich bestätigt, dass Risiko nicht alles ist."

Mit ganz starken 16,35 Punkten und dem hohen Schwierigkeitsgrad von 7,5 hatte er im Mehrkampf sogar seine bessere Reckübung hingelegt. Im Gerätefinale (Ausgangswert 7,4) schlichen sich bei der Drehung in den Markow sowie mit einem Hüpfer im Abgang Fehler ein.

Gemeinsam mit dem Mehrkampf-Zweiten Marcel Nguyen (München) und dem drittplatzierten Philipp Boy (Cottbus) gilt Hambüchen als sicherer Anwärter auf einen Platz im fünfköpfigen Team für London. Die Nominierung nimmt Bundestrainer Andreas Hirsch nach der zweiten Qualifikation am 30. Juni in Frankfurt vor. Dort dürfen sich bei Männern wie Frauen die besten Zwölf aus dem DM-Mehrkampf noch einmal präsentieren.

"Richtige Entscheidung, EM auszulassen"

"Die ersten Drei haben keinen Zweifel gelassen an ihrem unbedingten Willen, in London der Kern der Mannschaft zu sein", sagte Hirsch. Heraus stach Hambüchen, der in diesem Jahr erst einen kleinen Wettkampf absolviert hatte. "Es war für mich die richtige Entscheidung, die EM Ende Mai auszulassen", sagte er.

Für die insgesamt 5.300 Zuschauer in Düsseldorf war er ohnehin der Publikumsliebling, wurde am lautesten beklatscht - und leistete sich im Gegensatz zu Nguyen und Boy keinen großen Patzer.

Während sich Europameister Nguyen mit den Titeln am Barren und an den Ringen in stabiler Form zeigte, leistete sich Philipp Boy an beiden Tagen Abgänge am Reck und musste am Samstag eine Schrecksekunde verkraften, als er sich beim Dreifachsalto am Boden zum Abschluss den Fuß verknackste.

Am Sonntag konnte er sich nur mit dem ersten Platz am Pferd trösten. Für eines der weiteren Olympia-Tickets empfahl sich Sprung-Meister Matthias Fahrig (Halle/Saale).

Seitz mit drei Titeln

Erfolgreichste Turnerin in Düsseldorf war wie erwartet Elisabeth Seitz (Mannheim). Die Vize-Europameisterin im Mehrkampf von 2011 gewann nach dem Mehrkampf auch die Titel am Stufenbarren und Boden.

Altmeisterin Oksana Chusovitina (Köln) holte zwar den Titel am Schwebebalken, musste sich an ihrem Paradegerät Sprung mit 14,875 Punkten aber Janine Berger (Ulm/14,95) geschlagen geben. Die 36-Jährige peilt ihre sechsten Olympischen Spiele an

Neben Chusovitina und Seitz dürfen wohl auch die Mehrkampf-Zweite Nadine Jarosch (Detmold) und die drittplatzierte Kim Bui (Stuttgart) für London planen.

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