Traum von Olympia ist ausgeträumt

SID
Nach starkem Beginn verloren die deutschen Frauen überraschend deutlich mit 1:3
© Getty

Der Traum von den Olympischen Spielen in London ist für die deutschen Volleyballerinnen ausgeträumt. "Wir hatten einen großen Traum für den wir viele Jahre gearbeitet haben. Ich bin sehr traurig", sagte Mannschaftsführerin Margareta Kozuch nach der 1:3 (22:25, 25:16, 14:25, 17:25)-Niederlage gegen Polen im Halbfinale des Olympia-Qualifikationsturniers im türkischen Ankara.

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Kozuch rang sichtbar nach Fassung, einige Spielerinnen sanken tief enttäuscht zu Boden, andere blieben stehen und ließen ihren Tränen freien Lauf.

Die Vize-Europameisterinnen hatten am Samstag überraschend deutlich verloren und damit die Chance auf das direkte Ticket für London vergeben, da sich nur der Sieger des Turniers für Olympia qualifiziert.

Alle Hoffnungen auf Russland

Auch der letzte kleine Funken Hoffnung erlosch kurz darauf. Denn Weltmeister Russland verlor das zweite Halbfinale gegen den Gastgeber Türkei mit 1:3 (28:26, 24:26, 16: 25, 21:25). Und nur bei einem Turniersieg der Russinnen hätte die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti eine zweite Qualifikationschance beim finalen Wettbewerb in Japan erhalten.

Gegen Polen begann sein Team zunächst konzentriert, leistete sich wenige Fehler und stellte sich der starken polnischen Offensive mit guten Defensivaktionen. Im eigenen Offensivspiel konnte Kozuch nicht an die Topform ihrer vergangenen Auftritte anknüpfen.

Dafür punkteten Mittelblockerin Christiane Fürst und Außenangreiferin Angelina Grün in wichtigen Situationen. So schien das deutsche Team nach ausgeglichenem Anfang bereits auf dem Weg zum Satzgewinn und führte mit 20:18, ehe Polen eine Serie startete und den ersten Durchgang für sich entschied.

Zu wenig Kraft im deutschen Spiel

In der Folge verbesserte sich die deutsche Auswahl in allen Mannschaftsteilen. Kozuch fand zurück zu alter Stärke und auch Außenangreiferin Maren Brinker war im zweiten Durchgang bei fünf von acht Angriffen erfolgreich.

Doch ab dem dritten Abschnitt brach die deutsche Auswahl ein. "Wir hatten eine super Einstellung, aber nicht genug Kraft", erklärte Guidetti.

Polen verteidigte jetzt stärker und war immer wieder durch die Mitte erfolgreich. "Sie waren in viel besserer Verfassung und hatten sehr kraftvolle Angriffe", sagte Guidetti. Letztlich blieb eine verdiente Niederlage. Deutschland beendet das Turnier in Ankara mit einer Bilanz von zwei Siegen (Kroatien, Bulgarien) sowie zwei Niederlagen (Türkei, Polen) - und großer Enttäuschung.

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