DVV: Neue Harmonie dank Bundestrainer Heynen

SID
Bundestrainer Vital Heynen (r.): Ein Mann der klaren Ansagen
© Getty

Für Olympia nimmt Vital Heynen schon mal einen Rüffel seiner Frau in Kauf: Als der neue Volleyball-Bundestrainer in der vergangenen Woche mit Russland-Legionär Simon Tischer am Telefon so richtig ins Plaudern kam, ermahnte ihn seine Frau nach einer Stunde, den Jungen nun doch mal in Ruhe zu lassen.

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Doch für Heynen ist die Kommunikation ein Schlüssel zum Erfolg - und bis zum Olympia-Qualifikationsturnier ab 8. Mai in Bulgarien hat er nicht viel Zeit.

"Ich habe schon mit allen Spielern gesprochen, die kennen alles am besten und müssen involviert sein", sagt Heynen. So wirkt der Belgier wie ein Gegenentwurf zu Vorgänger Raul Lozano, der im November vorzeitig gehen musste, weil die Kommunikation zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr stimmte beziehungsweise gar nicht mehr stattfand.

Heynen spricht dagegen fließend deutsch und unterhält auf einer Pressekonferenz auch schon mal die versammelten Medien mit Anekdoten und Witzchen.

"Ein gutes Gefühl ist wichtig"

"Die Leidenszeit ist vorbei", sagt denn auch Heynens Co-Trainer Ralph Bergmann über die quälend lange Trainersuche seit Lozanos Aus.

Bergmann steht Heynen gemeinsam mit Stefan Hübner als Assistent zur Seite und als Trio scheinen sie prächtig zu funktionieren, kennen sich alle schon jahrelang. "Es ist wichtig, dass ich mit Leuten arbeiten kann, bei denen ich ein gutes Gefühl habe", sagt Heynen.

Die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit. "Wir haben drei Stunden zusammengesessen, aber schon nach zehn Minuten gemerkt, dass das passt. Vital ist ein sehr innovativer und kreativer Trainer und immer auf der Suche nach neuen Ideen. Bei ihm gibt es nie Stillstand und er geht mit Haut und Haaren in der Materie auf", sagt Hübner.

Und Heynen hat in Deutschland viele gute Spieler ausgemacht, "die spielen in Russland, Italien und Frankreich. Vielleicht können sie noch besser zusammenspielen."

Zwei Quali-Chancen verbleiben

Das große gemeinsame Ziel lautet Olympische Spiele. "Wir wollen alle nach London", sagt Heynen, "normalerweise ist die Vorbereitungszeit auf das Qualifikationsturnier zu wenig und wir brauchen etwas Glück. Aber das Potenzial ist da."

Im Verband wissen sie natürlich um die Schwere der Aufgabe. "Die Qualifikation ist deshalb auch nicht der Maßstab der Arbeit", sagt Sportdirektor Günter Hamel. Immerhin hat das für drei Jahre verpflichtete Trainertrio in Sachen Olympia noch eine zweite Chance.

Sollte es in Bulgarien nicht mit dem erforderlichen ersten Platz klappen, ist Deutschland Gastgeber für das letzte Qualiturnier vom 8. bis 10. Juni in Berlin.

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