Kaymer träumt vom Hole-in-One

SID
Martin Kaymer startet in Abu Dhabi in die neue Golf-Saison
© Getty

Fast acht Wochen lang hat sich Martin Kaymer eine Auszeit genommen. Runter kommen nach einem turbulenten Jahr 2011, in dem wieder so unglaublich viel passiert ist mit dem deutschen Golfstar. Vor allem die acht Wochen an der Spitze der Weltrangliste ("Ein Wahnsinnsgefühl").

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Erholt hat er sich zwischen den Jahren mit der Familie, feierte seinen 27. Geburtstag, cruiste mit Bruder Philipp auf einen Roadtrip durch die USA und trainierte in Scottsdale. Jetzt geht Kaymer frisch und optimistisch in die neue Saison. Am Donnerstag steht er bei seinem Lieblingsturnier in Abu Dhabi am Abschlag.

Natürlich hat er sich die HSBC Golf Championships in dem Emirat am Persischen Golf zum Saisonstart ausgesucht. Drei Siege 2008, 2010 und 2011 und Platz zwei 2009 zeigen, wie gut der Düsseldorfer den Par-72-Kurs im Abu Dhabi Golf Club beherrscht. "Ich fühle mich auf dem Platz sehr wohl", sagte er der Nachrichtenagentur dapd im Interview, "ein erfolgreicher Start gibt einem viel Selbstvertrauen und Rückenwind für die nächsten Wochen."

"Ein Fakt für die Ewigkeit"

Kaymer hat sich 2011 in der absoluten Weltspitze etabliert. Als Nummer vier der Welt hat er das Jahr abgeschlossen, im März war er kurz ganz oben. "Als der Beste seiner Sportart zu gelten ist nun ein Fakt für die Ewigkeit", sagt Kaymer, "das kann mir keiner mehr nehmen." Dass die Belastungen andere sind, wenn man zur absoluten Elite gehört, musste er allerdings auch erfahren: "Man spürt den steigenden Respekt der Kollegen, aber die Erwartungshaltung insgesamt ist auch größer geworden."

Kaymer hält der European Tour die Treue, verzichtet damit auf eine Vollmitgliedschaft der US-Tour und die Chance, zum Jahresende den Millionen-Jackpot im Fedex-Cup zu knacken. "Ich habe festgestellt, dass die 15 Turniere, die ich in den USA spielen müsste, ein bisschen zu viel sind", begründet Kaymer seine Entscheidung. Das Hin und Her zwischen den Kontinenten geht an die Substanz: "Ich werde deshalb dieses Jahr längere Pausen machen, dafür aber auch mehr Turniere am Stück spielen."

Ziel: besseres Abschneiden bei den vier Major-Turnieren

In den kommenden drei Wochen spielt er also nacheinander in Abu Dhabi, Katar und Dubai - den "Golf-Staaten". Ganz besonders für ihn: "Ich mag diese Region, das Klima, das Essen, die Organisation." Bei dem Versuch, in Abu Dhabi als erster Spieler einen Titel-Hattrick zu schaffen wartet allerdings härteste Konkurrenz. Praktisch die gesamte Weltelite ist am Start, auch Tiger Woods hat sich von einem fetten Antrittsgeld und 2,7 Millionen Dollar Dotierung locken lassen.

Mit welchen Zielen geht Kaymer die neue Saison nun an? "Besser bei den Major-Turnieren spielen", will er. Die verpassten Cuts beim Masters und der PGA-Meisterschaft schmerzen. Immer noch. Im Ryder-Cup-Team will er wieder stehen, das im September in den USA den Titel für Europa verteidigen muss: "Es wäre mir eine Ehre, auch 2012 an den Start zu gehen, für Europa und Deutschland anzutreten, die deutsche Hymne zu hören - das ist ein tolles Gefühl."

Und dann hat dieser Golfprofi tatsächlich noch einen Wunsch und Traum wie jeder Amateur mit Handicap 27: "Klasse wäre es, wenn es dieses Jahr bei mir endlich mit dem Hole-in-One klappen würde."

Kaymer geht mit Westwood und Garcia auf die Runde

In Abu Dhabi geht Titelverteidiger Martin Kaymer am Donnerstag mit dem ehemaligen Weltranglisten-Ersten Lee Westwood (England) und dem Spanier Sergio Garcia auf die erste Runde bei den HSBC Golf Championships.

Kaymer, Westwood und Garcia schlagen um 9.05 Uhr MEZ auf dem Par-72-Kurs ab. Zu Kaymers Kontrahenten bei seiner Saisonpremiere gehören in dem erstklassig besetzten Feld unter anderem der aktuelle Weltranglisten-Erste Luke Donald (England) und der Nordire Rory McIlroy. Am Start ist auch der Münchner Alex Cejka, der bereits um 4.20 Uhr MEZ zum Schläger greifen muss.

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