Deutsche Volleyball-Klubs schreiben Geschichte

SID
Mihai Paduretu feiert den Achtelfinaleinzug mit dem VfB Friedrichshafen
© Getty

Der deutsche Klub-Volleyball hat mit dem erstmaligen Einzug von drei Vereinen ins Achtelfinale der Champions League eine historische Glanztat vollbracht. Nach dem Männer-Meister VfB Friedrichshafen, der zum Vorrunden-Abschluss in Zenit Kasan den Gesamtzweiten der letzten Saison mit 3:2 besiegte, schafften auch Pokalsieger Unterhaching und Frauen-Vizemeister Dresdner SC den Sprung in die K.o.-Runde. Satt ist das deutsche Trio aber noch längst nicht.

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Das bewiesen die Aussagen von Stelian Moculescu nach dem Triumph vor 3.700 begeisterten Fans gegen das Weltklasseteam aus Kasan. "Wir hatten die Chance, 3:1 zu gewinnen. Das haben wir nicht geschafft", sagte der Friedrichshafener Trainer und ärgerte sich über den damit verpassten Gruppensieg.

Dann schickte er jedoch einen Blick voraus, denn am Bodensee träumen zumindest einige schon vom zweiten Triumph in der europäischen Königsklasse nach 2007. "3:2 gegen Kasan zu gewinnen, ist aber auch nicht schlecht. Vor dem Spiel hätten wir nicht gedacht, dass wir das überhaupt schaffen können. Das gibt Hoffnung für die K.o.-Runde."

Ein toller 45. Geburtstag

Dort haben die Häfler Gesellschaft vom Erzrivalen Unterhaching, der das "Wunder von Cuneo" am 45. Geburtstag von Trainer Mihai Paduretu bis spät in die Nacht feierte. Sensationell 3:0 gewannen die Rand-Münchner beim italienischen Topteam Banca Lannutti Cuneo und schafften in letzter Sekunde damit als bester Gruppendritter doch noch den Sprung in die nächste Runde.

"Es war ein toller Tag. Ich bedanke mich für alle Glückwünsche aus Deutschland, besonders aber bei meinem Team. Ich habe ihnen sogar ein Bier ausgegeben", sagte Paduretu. Ähnlich groß war die Freude bei den Frauen vom Dresdner SC, die trotz einer 1:3-Niederlage gegen den letztjährigen Champions-League-Dritten Fenerbahce Istanbul mit 2.700 Fans das Weiterkommen feiern konnten. "Wir haben teilweise auf Weltklasse-Niveau gespielt", sagte Trainer Alexander Waibl nach einem der größten Erfolge der Vereinsgeschichte.

Frauen: Schwerin schon früh raus

Deutschland war in diesem Jahr bei den Frauen erstmals überhaupt in der Champions League vertreten, und das mit gleich zwei Klubs. Meister Schweriner SC schied nach einem 2:3 gegen Eczacibasi Istanbul zwar aus, verabschiedete sich aber mit dem ersten Punkt von seiner Königklassen-Premiere. Eine Runde weiter sind in anderen europäischen Wettbewerben die Frauen aus Stuttgart und Suhl.

Die Schwäbinnen bezwangen den finnischen Rekordmeister LP Salo im Achtelfinal-Rückspiel des CEV-Cups mit 3:0 und holten auch den entscheidenden Golden Set. Suhl hat durch einen ungefährdeten 3:0-Auswärtssieg gegen Haifa das Achtelfinale im Challenge Cup erreicht.

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