Wer wird englischer Nationaltrainer?

SID
Martin Johnson ist als englischer Nationaltrainer zurückgetreten
© Getty

Nach dem Aus für Martin Johnson als Trainer der englischen Rugby-Nationalmannschaft ist auf der Insel ein heißes Wettrennen um den Posten als Nachfolger des Weltmeisters von 2003 entbrannt.

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Als 3:1-Favoriten gelten beim Buchmacher Ladbrokes der neuseeländische Weltmeister-Trainer Graham Henry und der Engländer Jim Mallinder. Mit einer Quote von 4:1 bzw. 6:1 folgen der frühere südafrikanische Nationaltrainer Nick Mallett sowie der Neuseeländer John Kirwan, der zuletzt Japan betreut hatte.

Allerdings können die Buchmacher den ersten Kandidaten bereits wieder von der Liste streichen. Mallet, der sich zunächst selbst ins Gespräch gebracht hatte, machte inzwischen einen Rückzieher, weil er sich um seine Familie in Kapstadt kümmern wolle.

Am Mittwoch hatte Johnson, der durch das Viertelfinal-Aus bei der WM in Neuseeland und zahlreiche Eskapaden seiner Spieler abseits des Platzes stark in die Kritik geraten war, eine wochenlange Hängepartie beendet und erklärt, dass er seinen am Jahresende auslaufenden Vertrag nicht verlängern wolle.

Johnsons Entscheidung

"Die Zyklen gehen immer von einer WM zur nächsten, und du musst entscheiden, ob du bereit bist, für vier Jahre einzustehen und dich diesem Job völlig hinzugeben", sagte der 41-Jährige auf einer Pressekonferenz: "Ich bin das nicht."

Wahrscheinlich kam der ehemalige Nationalmannschaftskapitän, der das Rugby-Mutterland vor acht Jahren in Australien zum ersten WM-Titel der Geschichte geführt hatte, mit seinem Verzicht aber nur seiner Demission durch den englischen Rugby-Verband RFU zuvor.

"Es war meine Entscheidung", sagte Johnson zwar, aber "ich verstehe, dass, wenn ich es nicht getan hätte, vielleicht ein anderer diese Entscheidung für mich getroffen hätte."

Eskapaden

Wer den früheren Lock (Zweite-Reihe-Stürmer) beerben soll, wird sich wohl erst nach dem Ende der umfangreichen Aufräumarbeiten bei der RFU entscheiden. Beim Gastgeber der kommenden WM in vier Jahren kündigte Geschäftsführer Martyn Thomas seinen Rückzug zum Jahresende an.

Auch Sportdirektor Rob Andrew steht unter Druck. In der Vorwoche war bereits Mike Tindall aufgrund seiner Eskapaden während der WM in Neuseeland aus der Nationalmannschaft geworfen worden. Zudem muss der Ehemann der Queen-Enkelin Zara Phillips eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 Pfund zahlen.

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