Boll und Ovtcharov spazieren ins Viertelfinale

SID
Timo Boll steht bei der Tischtennis-EM in Danzig im Viertelfinale
© Getty

Leitwolf Timo Boll hat kurzen Prozess gemacht und ist am "Tag der Deutschen" bei den Tischtennis-Europameisterschaften in Danzig souverän ins Viertelfinale spaziert.

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Titelverteidiger Boll präsentierte sich am Freitag deutlich verbessert und machte in Runde drei mit dem Portugiesen Joao Monteiro (4:1) ebenso kurzen Prozess wie im Achtelfinale mit dem Österreicher Daniel Habesohn (4:0). Auf dem Weg zum 15. EM-Gold trifft der Düsseldorfer nun in der Runde der letzten Acht auf den Franzosen Adrien Mattenet.

"Habesohn ist auch weiterhin ein unangenehmer Gegner für mich. Heute war er ein bisschen hektisch, nicht so locker wie sonst", sagte Boll, der sich zuletzt in der Champions League gegen den Österreicher schwer getan hatte: "Es ist eben etwas anderes, ob man bei einer EM im Achtelfinale steht, oder in der Champions League gegeneinander spielt. Vor Mattenet habe ich viel Respekt, er ist einer der Europäer, vor dem man sich in Acht nehmen muss."

Auch Ovtcharov souverän

Nicht minder souverän als Boll präsentierte sich auch Ovtcharov. "Dima", der EM-Dritte von 2007, schaltete zunächst den Schweden Jens Lundquist mit 4:0 aus, dann ließ er auch dem Österreicher Robert Gardos keine Chance (4:0). "Entscheidend war, dass ich den ersten Satz gewinne. Gardos liegt mir eigentlich sehr gut", sagte der Russland-Legionär: "An ein Halbfinale gegen Timo denke ich noch lange nicht. Es geht erst einmal darum, überhaupt eine Medaille zu holen."

Neben Boll und Ovtcharov, der im Viertelfinale auf Bojan Tokic aus Slowenien trifft, zogen auch weitere sechs Starter des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) in die Runde der letzten Acht bei den Männern und Frauen ein. Vizeeuropameister Patrick Baum (Düsseldorf) setzte sich zunächst 4:2 gegen den Russen Alexander Schibajew durch, ehe er Zoran Primorac aus Kroatien mit demselben Ergebnis im Achtelfinale schlug. Der Saarbrücker Bastian Steger behielt gegen Fedor Kusmin (Russland) ebenfalls mit 4:2 die Oberhand, im Achtelfinale schaltete er dann den Schweden Jörgen Persson mit 4:0 aus. Im Viertelfinale wartet nun auf Steger der Serbe Aleksandar Karakasevic, auf Baum der Weißrusse Wladimir Samsonow.

Auch Frauen erreichen Viertelfinale

Ähnlich wie die Herren glänzten am Freitag zunächst auch die Damen. Erstmals seit elf Jahren war wieder ein Quartett ins Achtelfinale eingezogen. Doch dort scheiterte Ex-Europameisterin Jiaduo Wu (Kroppach) mit 3:4 überraschend an der Rumänin Elizabeta Samara, gegen die sie bereits im Team-Wettbewerb verloren hatte. Kristin Silbereisen (Kroppach) unterlag wie erwartet der topgesetzten Niederländerin Jiao Li mit 1:4.

"Es ist natürlich schade, aber verloren ist eben verloren. Egal, wie knapp es war. Nachdem ich 3:1 geführt hatte, war ich nicht mehr mutig genug, habe zu zurückhaltend gespielt", sagte Wu und fügte mit einer Portion Galgenhumor an: "Letztes Jahr bin ich bei der EM unter den letzten 16 im Einzel und Doppel ausgeschieden und mit der Mannschaft sind wir Siebter geworden. Theoretisch habe ich mich also verbessert."

Damen-Bundestrainer zufrieden

Im Viertelfinale stehen derweil Zhenqi Barthel (Bingen) und Irene Ivancan (Berlin). Die deutsche Meisterin Barthel bezwang die Russin Oxana Fadejewa 4:2, Ivancan schlug die Türkin Hu Melek 4:2. Barthel trifft nun am Samstag auf Lokalmatadorin Li Qian, Ivancan spielt gegen Ungarin Krisztina Toth.

"Das waren vier knackige Matches. Mit einer hervorragend geschlossenen Mannschaftsleistung sind wir hier mit vier Spielerinnen ins Achtelfinale eingezogen. Das ist à la bonheur", sagte Damen-Bundestrainer Jörg Bitzigeio: "Morgen werden wir zwei Chancen suchen, uns in die Medaillenränge zu spielen."

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