Holländer darf nach Kokain-Lüge wieder turnen

SID
Kunstturner Yuri van Gelder steht vor einem Comeback
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Der niederländische Ex-Weltmeister im Kunstturnen, Yuri van Gelder, steht trotz seiner spektakulären Flucht und Kokain-Lüge bei der WM in Rotterdam vor einem Comeback.

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Zehn Wochen nach seiner spektakulären Flucht von der Kunstturn-WM in Rotterdam steht der frühere Weltmeister Yuri van Gelder überraschend vor einem Comeback. Trotz seiner Kokain-Lüge, die reichlich Staub aufwirbelte, einigte sich der Weltklasseturner jetzt mit dem niederländischen Turnverband KNGU auf die Fortsetzung seiner Karriere.

Nach der Entscheidung kann van Gelder wieder alle Verbandstrainingsstätten benutzen und zusammen mit den Nationaltrainern arbeiten. "Yuri hat uns einen guten Plan vorgelegt. Erst muss er zu hundert Prozent gesund und dann topfit sein", sagte der KNGU-Vorsitzende Jos Geukers im niederländischen Fernsehen.

Geukers entschuldigte sich auch bei van Gelder für die Pressemitteilungen während der WM. "Wir hätten zurückhaltender sein und die Privatsphäre von Yuri respektieren müssen." Wann der Turner in den Wettkampfsport zurückkehrt, steht allerdings noch nicht fest. In der vergangenen Woche hatte van Gelder sein neues Managementteam vorgestellt, dass auch Radsport-Olympiasiegerin und Marianne Vos betreut.

Van Gelder war wenige Tage vor Beginn der WM in die Schlagzeilen geraten, nachdem er seinen Teamkollegen in Rotterdam erzählt hatte, er sei rückfällig geworden und habe wieder Kokain konsumiert. Mit diesem Geständnis erzwang van Gelder am 12. Oktober seinen WM- und Team-Ausschluss. Der "Rückfall" galt als Karriereende des kleinen Weltklasseturners.

Später erklärte der Ringspezialist allerdings, dass das Kokaingeständnis nur eine Notlüge gewesen sei. Er sei mental einfach nicht in der Lage gewesen, als Medaillenkandidat dem Druck einer Heim-WM standzuhalten. Erst im Juli war van Gelders Einjahressperre wegen Kokain-Konsums abgelaufen.

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