DTTB kritisiert Weltverband deutlich

SID
Timo Boll war beim Jahresfinale in Seoul nicht am Start
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Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) ist in ungewohnt deutlicher Form den Weltverband ITTF angegangen. Grund für die Kritik war Timo Bolls Ausschluss beim Pro-Tour-Jahresfinale.

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Wegen der unfreiwilligen Zuschauerrolle des Weltranglistenzweiten Timo Boll beim Pro-Tour-Jahresfinale am vergangenen Wochenende in Seoul hat der Deutsche Tischtennis-Bund in ungewöhnlich offener Form den Weltverband ITTF kritisiert.

DTTB kritisiert Ausschluss von Startberechtigung

Auf seiner Homepage regt der DTTB nachdrücklich eine Änderung der Qualifikationskriterien für das Grand-Finals-Turnier an:Es müsse "über vielleicht einstmals sinnvolle, aber heutzutage überholte Regularien nachgedacht werden. Es ist sicher kaum im Sinne der Pro Tour und des Tischtennissports, wenn die besten Spieler Chinas sowie Timo Boll zwar ausreichende Punkte für die Finalteilnahme besitzen, aber von der Startberechtigung ausgeschlossen bleiben, weil sie nicht die vorgeschriebene Mindestanzahl an besuchten Turnieren aufweisen".

Hintergrund des DTTB-Vorstoßes ist Bolls Ausschluss von der diesjährigen Grand-Finals-Teilnahme aufgrund seiner Saisonplanung.

Boll gehörte zu den Top Ten der Jahreswertung

Der EM-Rekordtitelträger belegte in der ausschlaggebenden Jahreswertung zwar den dritten Platz, erfüllte aber mit fünf Teilnahmen an Pro-Tour-Turnieren auf zwei Kontinenten nicht die ITTF-Vorgaben von entweder insgesamt sechs Turnieren oder Starts auf drei Kontinenten.

Boll und die stärksten Spieler aus Chinas Weltmeister-Team gehörten in der abgelaufenen Pro-Tour-Saison zu den vier besten und insgesamt sieben Spielern aus den Top Ten der Jahreswertung ohne Qualifikation für das Saisonfinale.

Letztlich reichte für einen Platz im 16-köpfigen Teilnehmerfeld von Seoul Position 26.

Die bestenfalls mittelmäßige Besetzung der immerhin mit 365.000 Dollar dotierten Grand Finals in Südkoreas Hauptstadt gilt als eine wichtige Ursache für den enttäuschenden Besuch von gerade einmal insgesamt gut 2500 Besuchern an vier Tagen.

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