DOSB erteilt Handballern und Basketballern Rüge

SID
Der DOSB rügt den Protest gegen den Nationalen Anti-Doping-Code
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Der angekündigte Protest von Basketballern und Handballern gegen den Nationalen Anti-Doping-Code ruft auch die Kritik des Aktiven-Beirat im Deutschen Olympischen Sportbund hervor.

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Der Beirat der Aktiven im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hat den angekündigten Protest von Basketballern und Handballern gegen den Nationalen Anti-Doping-Code kritisiert.

"Wer mit einer absichtlichen Missachtung der Regeln gegen den NADA-Code protestiert, ohne vorher das Gespräch gesucht zu haben, der macht sich unglaubwürdig. Dabei handelt es sich um eine reine PR-Aktion, die daran zweifeln lässt, dass die Beteiligten an einer Lösung im Sinne der Athletinnen und Athleten interessiert sind oder konstruktive Vorschläge parat haben", sagte DOSB-Aktivensprecher Christian Breuer in Frankfurt/Main.

Aufruf: Nicht am Protest beteiligen

Gleichzeitig rief der DOSB die deutschen Spitzensportler dazu auf, sich nicht an der Protestaktion zu beteiligen, die von den Spielervereinigungen Spin (Basketball) und Goal (Handball) initiiert wurde und am ersten Weihnachtstag stattfinden soll.

"Die Rahmenbedingungen des Dopingkontrollsystems sind von uns, dem Beirat der Aktiven im DOSB als offizielle und demokratisch-legitimierte Vertretung der deutschen Athleten, schon oft diskutiert worden. Das System als solches ist allerdings alternativlos", sagte der ehemalige Eisschnellläufer Breuer und forderte die Protestler auf, lieber Vorschläge zur Optimierung vorzulegen.

Als Beirat der Aktiven, dem auch Hockey-Olympiasiegerin Marion Rodewald als Athletenvertreterin in der NADA angehört, werde man sich weiter konstruktiv an der Diskussion um die Verbesserung des Kontrollsystems und der Rahmenbedingungen beteiligen. "Aber auf sachliche Art und Weise und ohne ziellosen Protest", sagte Breuer.

Auch NADA verärgert über angekündigte Protestaktionen

Bereits am Dienstag hatte sich die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) verärgert über den angekündigten Protest gezeigt, weil sich sowohl Spin als auch Goal "zu einem Protest genötigt sehen, aber noch nie das Gespräch mit uns gesucht haben. Dabei haben wir gerade für kritische Athleten immer ein offenes Ohr", sagte NADA-Sprecher Berthold Mertes.

Kritik war selbst von der Basketball Bundesliga (BBL) gekommen. Spin sei ein Schein-Riese, der auf eigene Rechnung unterwegs sei. "Unsere direkten Ansprechpartner sind die Team-Kapitäne aller 18 Klubs, mit denen wir uns regelmäßig und konstruktiv abstimmen", sagte BBL-Geschäftsführer Jan Pommer.

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