Säbel-Herren scheitern im Viertelfinale

SID
Nicolas Limbach (r.) gewinnt mit dem Säbelteam zum Auftakt
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Die deutschen Säbel-Herren sind bei der Fecht-WM in Paris im Viertelfinale ausgeschieden. Die Enttäuschung über das Aus sitzt tief. Auch die Damen können nicht zufrieden sein.

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Großer Frust statt großer Überraschung: Noch minutenlang saßen die deutschen Säbelherren um Vize-Weltmeister Nicolas Limbach nach ihrer Niederlage wie versteinert neben der Planche.

Das Ergebnis, mit dem ihre Medaillenträume am ersten Tag der Mannschaftswettbewerbe der WM in Paris jäh beendet wurden, prangte wie zum Hohn in großen Ziffern nur wenige Meter vor ihnen auf der Leinwand.

Mit 42:45 hatte das deutsche Quartett mit Limbach, Benedikt Beisheim, Max Hartung und Johannes Klebes nach großem Kampf gegen Titelverteidiger Rumänien verloren und die dritte Medaille für den Deutschen Fechter-Bund (DFeB) bei den diesjährigen Titelkämpfen in der französischen Hauptstadt verfehlt. Die deutschen Damen waren ohne Medaillenchance und verloren im Achtelfinale gegen die favorisierten Amerikanerinnen.

Limbach zeigt sich enttäuscht

"Das sind natürlich keine Pappenheimer, aber es war eine große Chance, deshalb ist die Enttäuschung ebenso groß", sagte Limbach nach dem Aus: "Uns fehlen in den entscheidenden Situationen einfach die wichtigen Punkte."

Die Deutschen, bei der Heim-EM in Leipzig Bronzemedaillengewinner, lagen gegen Rumänien bereits 26:34 zurück, ehe der am gesamten Tag auftrumpfende Beisheim sich und seine Teamkollegen zwischenzeitlich sogar mit 35:34 in Führung brachte. Doch die nach ihm fechtenden Limbach und Hartung mussten am Ende ihren Gegnern Tribut zollen.

Besonders Limbach, ein ausgesprochener Teamplayer, zeigte sich selbstkritisch. "Ich habe heute sicherlich nicht plus gefochten", sagte der Dormagener, der sich während des Gefechts einen lautstarken Disput mit Bundestrainer Vilmos Szabo geliefert hatte.

"Ich war unzufieden und fühlte mich von draußen nicht unterstützt. Da kann es mitten in der Entscheidung auch mal laut werden", sagte der 24-Jährige, der mit Silber im Einzelwettbewerb am Samstag die erste deutsche Medaille geholt hatte: "Aber das ist dann danach auch wieder erledigt."

Szabos Aufstellung zahlt sich nicht aus

"Die Erwartungshaltungen an Nico sind natürlich enorm", sagte Szabo und verwies auf den Druck, unter dem das Aushängeschild des deutschen Säbelfechtens in jedem Mannschaftswettbewerb steht: "Er war heute ein bisschen nervös."

Auch die gewagte Aufstellung des Bundestrainers, der auf den normalerweise gesetzten Björn Hübner (Knieverletzung) verzichten musste, zahlte sich am Ende nicht aus.

Anstatt wie sonst Limbach als letzten Fechter auf die Planche zu schicken, um in der entscheidenden Situation des Gefechts seine ganze Klasse ausspielen zu können, bestritt der nur für den Mannschaftswettbewerb nominierte Max Hartung das Schlussgefecht.

Szabo: "Das war volles Risiko"

"Das war volles Risiko. Ich hab gedacht, Nico macht vorher einen großen Vorsprung, den wir dann verteidigen können. Aber das hat nicht geklappt", sagte Szabo. Für die Deutschen ging es danach nur noch um die Plätze fünf bis acht.

Die deutschen Damen mit der WM-Sechsten Stefanie Kubissa, Davina Hirzmann, Alexandra Bujdoso und der EM-Dritten Sibylle Klemm verloren in der Runde der letzten 16 gegen die USA mit der Olympiasiegerin und zweimaligen Weltmeisterin Mariel Zagunis 25:45.

Zum Auftakt hatte Deutschland mit 45:38 gegen die Dominikanische Republik gewonnen. Die Damen mussten im Anschluss in die Gefechte um die Positionen 9 bis 16.

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